George John Douglas Campbell, 8th Duke of Argyll

George John Douglas Campbell, achter Herzog von Argyll, geb. 30. April 1823, gest. 24. April 1900, folgte seinem Vater 1847, machte sich früh als publizistischer Schriftsteller über die schottische Kirchenverfassung bekannt, indem er namentlich die Abschaffung des Laienpatronats befürwortete (»Presbytery examined«, Edinb. 1848). 1851 wurde er Kanzler der Universität St. Andrews und 1854 Rektor der Glasgower Hochschule. Im Oberhaus vertrat er liberale Grundsätze. Argyll gehörte 1853 dem Ministerium Aberdeen als Geheimsiegelbewahrer an. war 1855–58 unter Palmerston Generalpostmeister, 1859–66 unter Palmerston und Russell abermals Geheimsiegelbewahrer und 1868–74 Staatssekretär für Indien im Kabinett Gladstones. Im April 1880 übernahm er wiederum das Amt des Geheimsiegelbewahrers, legte es aber im April 1881 nieder, weil er mit Gladstones irischer Landbill nicht einverstanden war. 1892 wurde er zum ersten Herzog von Argyll in der Pairie des vereinigten Königreichs ernannt, während er bis dahin nur einen schottischen Herzogstitel geführt hatte. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: »Essay on the ecclesiastical history of Scotland« (2. Aufl., Boston 1849); »India under Dalhousie and Canning« (Lond. 1865); »The reign of law« (1866, 19. Aufl. 1890); »History and antiquity of Iona« (1870); »Primeval man« (1869); »The eastern question« (1879, 2 Bde.); »Scotland as it was and is« (1887, 2 Bde.); »The unity of nature« (2. Aufl. 1888); »The burdens of belief« (1892); »The philosophy of belief« (1894); »What is science« und »Organic evolution cross-examined« (beide 1898).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Argyll