Awarien

Awarien, Bezirk im russisch-kaukasischen Gebiet Dagestan, zwischen den Flüssen Aksai, Koissu und den Gebirgen Enderi, Tilback, Schadagh, 1507 km² mit (1897) 37.230 Einwohnern. Hauptort ist Chunsach in 1023 m Höhe. Das muslimische Bergvolk der lesgischen Awar oder Awarier bewohnt, 580.000 Köpfe stark, die ganze Mitte Dagestans und lebt hauptsächlich von Rindviehzucht. Die Sprache, zur lesgischen Sprachengruppe gehörig, ist von Schiefner (»Versuch über das Awarische«, Petersb. 1862, und »Awarische Texte«, das. 1873) genau untersucht.

Die Russen nahmen Awarien 1837 ein, mussten es aber 1843 wieder aufgeben; doch als Fürst Alexander Barjatinski siegreich gegen Schamil (s. d.) vorgedrungen war, erklärte sich das Volk 16. Juli 1859 wieder für Russland. Über die Herkunft der lesgischen Bevölkerung s. Awaren.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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