Infanterie-Regiment von Minucci
Kurfürstentum Bayern, 1756–1763
Mit dem Tod des Generalfeldmarschall-Leutnants Marquis de Maffei, wurde dessen Infanterie-Regiment am 7. Januar 1730 an den Generalwachtmeister Ossalco Graf Minucci verliehen, dessen Dragoner-Regiment Minucci am selben Tag an den Generalwachtmeister Joseph Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen überging.
Nachdem der Generalfeldzeugmeister Graf Minucci am 7. Dezember 1758 verstorben war, wurde das Regiment seinem bisherigen Kommandeur Oberst Franz von La Rosée verliehen, der es nach seiner Ernennung zum Kommandeur des Leibregiments am 27. Juni 1764 an den bisherigen Obristen des Leibregiments Max Emanuel Freiherr von Lerchenfeld abgab.
Die Bitte des Infanterie-Regiments La Rosée, für dessen sämtliche Spielleute ebenso wie beim Dragoner-Regiment gleichen Namens gelbe Röcke, bleu-mourantene (blassblaue) Kamisole und Aufschläge samt Bavarois, Schwalbennestern und Borten einführen zu dürfen, wurde am 28. März 1759 mit dem Hinweis genehmigt, dass den Inhabern die Wahl der Monturfarbe für die Spielleute überlassen sei (SGBH, 292). Möglicherweise wurde zu diesem Zeitpunkt auch das hellrote Kamisol eingeführt, während die aktiven Truppenteilen im Siebenjährigen Krieg nur weiße oder gelbe Kleinmonturen trugen.
Inhaber
- Generalwachtmeister Christoph Adam Ossalco Graf von Minucci, 7. Januar 1730
- Oberst Franz Joseph Cervatius Freiherr von La Rosée, 15. Januar 1759
- Oberst Max Emanuel Freiherr von Lerchenfeld, 30. Juli 1764
Kommandeur
- Oberst Edmund Graf von Buttler, 1718
- Oberst Johann Georg Karl von Moraan, 1732
- Oberst Max Emanuel Joseph Graf von Sanfré, 1741
- Oberst Kaspar Graf von Fabretti, 1742
- Oberst Franz Joseph Cervatius Freiherr von la Rosée
- Oberst Johann Peter von Moro, 1759–1763
Garnison
- Ingolstadt, September 1752
- Braunau, 20. Juni 1756
- Landshut (Werbe- und Rekrutenkommando), Juli 1757
- Straubing (Werbe- und Rekrutenkommando), Mai 1758
- Braunau, Juni 1759
- Ingolstadt, September 1764
Gliederung
- Regimentsstab
- I. Leib-Bataillon
- 1. Grenadier-Kompanie
- 1. (Leib)Kompanie
- 3. Kompanie
- 5. Kompanie
- 7. Kompanie
- Zwei 3-Pfünder Bataillonsgeschütze
- II. Obristen-Bataillon
- 2. Grenadier-Kompanie
- 2. Kompanie
- 4. Kompanie
- 6. Kompanie
- 8. Kompanie
- Zwei 3-Pfünder Bataillonsgeschütze
Uniform
- Blauer Rock mit weißen Knöpfen
- Gelber Kragen
- Gelbe Rabatten mit 8 Knöpfen und Knopflöchern rechts und links
2 Knöpfe unter der rechten Rabatte, und 2 Knopflöcher unter der linken - Gelbe Aufschläge mit drei Knöpfen
- Gelbe Schoßumschläge
- Gelber Achseldragoner links
- Schwarze Halsbinde
- Gelbes, ab 1759 rotes Kamisol mit weißen Knöpfen
- Gelbe Kniehosen
- Schwarze Gamaschen mit weißen Knöpfen
- Schwarzer Dreispitz mit weißer Borte, schwarzer Kokarde, weiß-blauem Büschel (SGBH, 291), und Kompaniezeichen (SGBH, 293)
- Dunkelbraune Bärenmütze für Grenadiere, mit rotem Sack, weißer Mützenborte und Puschel
- Musiker trugen ab 1759 gelbe Röcke, bleu-mourante (blassblaue) Kamisole und Aufschläge samt Bavarois, Schwalbennester und Borten
- Diensthabende Offiziere trugen goldene Ringkragen
- Offizierspferde hatten gelbe Schabracken mit weißer Borte (SGBH, 308), und ebensolche Schabrunken über den Pistolensäckeln.
Feldzugsgeschichte
- Mobilmachung des II. Bataillons für den Dienst im Auxiliarkorps, 6. April 1757
- Das I. Bataillon wird dem Auxiliarkorps nachgesandt, 25. Juli 1757
- Belagerung von Schweidnitz, 1757
- Schlacht von Breslau, 1757
- Schlacht bei Leuthen, 1757
- Einnahme von Troppau, 1758
- Belagerung von Olmütz, 1758
- Belagerung von Neiße, 1758
- Rückkehr aus dem Felde, Januar 1759
- Gefangenentransport vom Gericht in Straßwalchen nach Braunau, 29. Juni 1759
- Parade in Vilshofen anlässlich der Durchreise von Kaiser Franz, März 1764
Verbleib
- 4. Bayerisches Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg, 1902
- 21. (Bayerisches) Infanterie-Regiment, 3. Kompanie, 1921
Das Infanterie-Regiment von Minucci sieht in seiner dunkelblauen Uniform mit gelben Abzeichen sehr schick aus. Wargamer können Figuren der östereichischen Infanterie verwenden, wenn es keine bayerischen Figuren im gewünschten Maßstab gibt.