Caserta

Caserta, italienische Provinz, als Landschaft Terra di Lavoro genannt, grenzt im Norden an die Provinz Aquila, im Nordwesten an Rom, im Westen an das Tyrrhenische Meer, im Süden an die Provinz Neapel, im Osten an die Provinz Avellino und Benevent, im Nordosten an Campobasso, hat 5268 km² (95,7 mi²) mit (1901) 805.345 Einwohnern (153 auf 1 km²) und zerfällt in die Kreise: Caserta, Gaeta, Nola, Piedimonte d’Alife, Sora.

Caserta.

Caserta, Hauptstadt der gleichnamigen italienischen Provinz, 22 km nördlich von Neapel, Knotenpunkt der Eisenbahnlinien Rom–Neapel und Neapel–Foggia, ist berühmt durch das prächtige königliche Schloss, dessen Bau 1752 von König Karl III. unter Leitung des Architekten Vanvitelli (dem in Caserta 1879 ein Denkmal errichtet wurde) begonnen worden ist. Es hat die Form eines länglichen Vierecks von 253 m Länge, 187 m Breite und 41 m Höhe, enthält eine Halle von 64 Marmorsäulen, die das Gebäude in einer Länge von 165 m durchschneidet, vier Höfe, ein stattliches Treppenhaus, eine reich ausgestattete Kapelle, prachtvolle Säle mit zahlreichen Kunstwerken und ein Theater. Zu dem großen Park (mit reichem Pflanzenwuchs und Wasserwerken) wird das Wasser durch eine 40 km lange Leitung vom Monte Taburno hergeleitet, die bei Maddaloni das Tal mittels einer mächtigen Brücke mit drei Bogenreihen von 58,5 m Höhe, Ponti della Valle genannt, überschreitet. Caserta zählt (1901) ca. 18.000 (als Gemeinde 32.709) Einwohner, besitzt ein Gymnasium, eine technische, eine landwirtschaftliche und eine Unteroffizierschule, ein technisches Institut und ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs und einer Handelskammer. Das 8 km nordöstlich gelegene Caserta Vecchia, gegenwärtig ganz herabgekommen, war ehedem Hauptort einer Grafschaft, die 1749 von der Familie Caetani an das bourbonische Haus verkauft wurde. Auf die neue Stadt Caserta, die erst durch die Anlage des königlichen Schlosses entstand, wurden vom alten Caserta der Name und das Bistum, von Capua die Provinzbehörden übertragen.

Bibliographie

  • Schoener: Im Glücklichen Kampanien (Leipz. 1898)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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