Ludwig IV. Heinrich von Bourbon, Fürst von Condé, Herzog von Bourbon und von Enghien

Condé (spr. kong-), Ludwig Heinrich, Fürst von, Herzog von Bourbon und von Enghien (unter dem Namen Heinrich von Bourbon bekannt), Urenkel des Ludwig II. von Bourbon, Sohn Ludwigs III. von Condé, geb. 18. Aug. 1692 in Versailles, gest. 27. Jan. 1740 in Chantilly, Großhofmeister des königlichen Hauses und Gouverneur von Burgund, wurde nach Ludwigs XIV. Tod Präsident des Kriegsrats, 1718 Generalleutnant und erhielt die Oberaufsicht über die Erziehung des jungen Königs. Nach dem Tod des Herzogs von Orléans, 2. Dez. 1723, wurde er Premierminister, als welcher er in der inneren und äußeren Politik eine törichte Reaktion gegen alle Bestrebungen Orléans’ unternahm. Seine Unfähigkeit und Gewissenlosigkeit hatten 11. Juni 1726 seine Verbannung auf das Landgut Chantilly und seine Ersetzung durch Fleury zur Folge. In seiner Muße beschäftigte er sich mit naturwissenschaftlichen Studien.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Spanischen Erbfolgekrieges