Eberstadt
Eberstadt, Dorf in der hessischen Provinz Starkenburg, Kreis Darmstadt, an der Modau, am Kreuzungspunkt der Geleitstraße zwischen Frankfurt am Main und Heidelberg mit der Römerstraße von Ladenburg nach Seligenstadt gelegen, Knotenpunkt an der preußisch-hessischen Staatsbahnlinie Frankfurt–Heidelberg, mit evangelischer und katholischer Kirche, Synagoge, Sanatorium und Oberförsterei, betreibt Papier-, Leder- und Likörfabriken, Eisengießerei und Bierbrauerei und hat (1900) 5.149 Einwohner.
Eberstadt kam im 13. Jahrhundert an die Herren von Frankenstein, deren komplett abgegangene, frühmittelalterliche Burg auf einem kegeligen Sporn des Langenbergs zwischen Nieder-Beerbach und Eberstadt liegt. Die reichsunmittelbare Herrschaft Frankenstein blieb über 400 Jahre im Besitz der katholischen Frankensteiner, die sie 1662, in Folge politischen Drucks, an den protestantischen Landgrafen von Hessen-Darmstadt verkauften und nach Mittelfranken zogen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909