Festungsmanöver

Festungsmanöver, Übungen der Festungsgarnisonen, die ihnen ein Bild von ihrer Dienstverrichtung im Fall eines Angriffs geben und sie mit dem Vorgelände bekannt machen sollen. Für die Fußartillerie traten umfangreiche Armierungs- und Belagerungsübungen hinzu. Später ging man zu gemeinschaftlichen Übungen von Pionieren und Fußartillerie über, bei denen Schießversuche, Minensprengungen etc. stattfanden (Graudenz 1873, Koblenz 1880). Auch getrennt führen diese beiden Waffen in den Festungsdienstübungen die ihnen speziell zufallenden Kriegsarbeiten aus. Solche Festungsmanöver fanden in allen Heeren um so mehr Beachtung, je mehr neue Kriegsmittel erfunden wurden; man versuchte dabei Luftschiffe, neue Sprengmittel, Torpedogranaten etc. Sehr bemerkenswert waren die Festungsmanöver bei Paris und Thorn 1894, Antwerpen, Amsterdam, Lüneburger Heide und Ingolstadt 1895, Przemyśl 1896. In neuester Zeit wird auch auf diesem Gebiet das Zusammenwirken von Heer und Flotte geübt, indem Infanterie, Fußartillerie etc. an Küstenbefestigungen herangezogen werden, um die Abwehr von Landungen etc. darzustellen.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe