Granatkanonen

Drei 12-pounder Napoleon Model 1857 Granatkanonen und eine 3-Inch Ordnance Rifle der US-Artillerie im Amerikanische Bürgerkrieg.

Granatkanonen, glatte Kanonen, aus denen neben Vollkugeln oder statt derselben Granaten geschossen wurden. Granatkanonen waren die 1740 in Russland eingeführten, 10 Kaliber langen Einhörner, ebenso die Dieskauschen kurzen 21-Pfünder in Preußen zu Anfang des Siebenjährigen Krieges und die 1822 in Frankreich eingeführten Paixhansschen Bombenkanonen. 1853 wurde die auf Anregung Napoleons III. konstruierte canon-obusier de 12 (le canon de l’empereur) als Einheitsgeschütz eingeführt, andere Armeen folgten der französischen darin. Preußen, das seit 1828 in den kurzen 21-Pfündern Granatkanonen besaß, führte 1863 einen kurzen 12-Pfünder, der mit Hilfe seiner Granate mit ellipsoidaler Höhlung einen sehr bestreichenden Schuss erzeugte, ein. Die inzwischen daneben eingeführten gezogenen Hinterlader übertrafen die Granatkanonen so erheblich an Schussweite etc., dass nach 1866 jene ausschieden. Rohrlänge und Ladung waren bei Granatkanonen größer als bei Haubitzen.

Granatkanonen im Modell

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe