Greiz

Greiz.

Greiz, Haupt- und Residenzstadt des Fürstentums Reuß älterer Linie, an der Weißen Elster, Knotenpunkt der sächsischen Staatsbahnlinie Greiz–Neumark und Gera–Weischlitz, 262 m ü. M., hat drei evangelische und eine katholische Kirche, ein fürstliches Residenzschloss, ein altes, hoch über der Stadt gelegenes Bergschloss, ein Sommerpalais mit Park, Denkmäler Kaiser Wilhelms I. und Bismarcks und (1900) 22.346 Einwohner, davon 441 Katholiken.

Märkte in Greiz

Die Industrie ist bedeutend in Wollwarenfabrikation (Kaschmir, Merino, Konfektionsstoffe etc.) und Färberei. Der Handel wird unterstützt durch eine Handels- und Handwerkskammer, eine Reichsbanknebenstelle und die Landesrentenbank. Greiz hat ein Gymnasium mit Realschule, Schullehrerseminar, Webschule und ist Sitz der fürstlichen Regierung, der fürstlichen Kammer, eines Konsistoriums, Landratsamts und Landgerichts. Zum Landgerichtsbezirk Greiz gehören die drei Amtsgerichte zu Burgk, Greiz und Zeulenroda.

Greiz, ehemals Grewcz, ist wahrscheinlich slawischen Ursprunges. Schon im 12. Jahrhundert regierten daselbst Vögte von Greiz, von denen die Stadt zunächst an Gera, dann an die jüngere Linie des Hauses Plauen kam. In der Nähe das Jagdschloss Ida und romantische Partien des Elster- und Göltzschtales. Ein Brand legte Greiz 1802 fast ganz in Asche.

Bibliographie

  • »Jahresberichte des Vereins für Greizer Geschichte« (seit 1894)
  • Metzner: Vogtländische Wanderungen (3. Aufl., Plauen 1889)
  • Wilke: Greiz und seine Umgebung (Greiz 1875)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte