Köper

Köper, 1) (geköperte Zeuge), leinene, baumwollene, halbwollene, wollene und seidene Zeuge, bei denen die Kette mit dem Einschlag so verbunden ist, dass nicht immer nur der Kettenfaden abwechselnd über und unter dem Schussfaden liegt, sondern oft zwei oder mehrere, und dass mehr als zwei verschiedene Lagen des Schusses mit einander abwechseln; diese findet aber nach so einfachen Gesetzen statt, dass die ganze Fläche des Gewebes gleichartig, ohne Figur oder Muster erscheint und auf dem ganzen Zeug höchsten schräge Streifen entstehen. Gewöhnlich geht der Schussfaden unter mehreren und dann nur über einen Schussfaden hin; je nachdem dieser letztere allemal der dritte, vierte etc. Faden ist, nennt man den Köper dreibindig, vierbindig etc.; bilden die Bindungen schräg über das Zeug laufende Linien, so heißt das Zeug Köper im engeren Sinne; sind die Bindungen zerstreut un möglichst durch die flottliegenden Kettenfäden verdeckt, so heißt es Atlas. Die Köper werden mit 4–8 Schäften gewebt und also bei jedem Einschlag nur der vierte bis achte Teil der Kette gehoben. Dazu gehören: Zwillig, Drillig, Barchent, Merino, Casimir, Serge etc.; 2) schräge Streifen in demselben.

Quelle: Pierer’s Universal-Lexikon 4. Auflage 1857–1865

Glossar militärischer Begriffe