Lasurstein

Lasurstein (Lasurit, Lapislazuli, Armenischer Stein), ein schwefelhaltiges Calcium-, Natrium-, Aluminiumsilikat, das seine prachtvolle lasurblaue Farbe einer ähnlichen Verbindung verdankt wie das Ultramarin, kommt meist derb und eingesprengt, selten in regulären Kristallen vor; glasähnlich fettglänzend, kantendurchscheinende bis undurchsichtig, Härte 5,5, spezifisches Gewicht 2,4. Von Salzsäure wird Lasurstein zersetzt unter Bildung von Kieselgallerie und Entwicklung von Schwefelwasserstoff. Der Lasurstein ist oft von gelben Schwefelkiespunkten durchsetzt und enthält in großer Menge, aber erst mit dem Mikroskop deutlich erkennbar, Diopsid oder Hornblende, auch Glimmer, Calcit, seltener Skapolith, Feldspat, Apatit und Zirkon. Hauptfundorte sind ein Kalkstein in Badakschan nördlich vom Hindukusch, am südlichen Ufer des Baikalsees, in China und in den Kordilleren von Chile, ferner Kalkauswürflinge des Monte Somma und der Peperin der Albaner Berge. Als Schmuckstein war der Lasurstein bereits bei den Römern, die ihn dem Saphir zurechneten, sehr geschätzt, der hochblaue Lasurstein wurde schon früh aus der Bucharei bezogen. Im Mittelalter ward er vorzüglich in Mosaiken zur Darstellung des Himmels benutzt. Jetzt wird der Lasurstein zu Ring- und Nadelsteinen, Kreuzen, Dosen, Vasen, Leuchtern, Schalen, Uhrgehäusen etc. und architektonischen Verzierungen verwendet. Früher diente er auch zur Bereitung des natürlichen Ultramarins.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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