Luntenberger

Luntenberger.

Luntenberger (Luntenverberger), ein ca. 15 bis 20 cm langes, zylindrisches oder konisches Metallgefäß aus gelochtem und verlötetem Messing- oder Eisenblech, mit Deckel und seitlichen Trageösen, das zum sicheren Bergen (Aufbewahren) der brennenden Lunte bestimmt war. Im 17. Jahrhundert trug jeweils einer von 10 bis 15 Musketieren eine brennende Lunte bei sich, um die Lunten seiner Kameraden vor dem Gefecht entzünden zu können. 1667 kamen in Frankreich die ersten Grenadiere auf, die mit Pulver gefüllte Handgranaten werfen sollten und zu diesem Zweck eine brennende Lunte im Luntenberger mitführten. Der Grenadier trug seinen Luntenberger am Bandelier der Granattasche, und er behielt diese Trageweise auch nach der Abschaffung der Granaten als Zeichen seines Elitestatus bei. Beim preußischen Regiment Grenadier-Garde (Nr. 6) fielen die Luntenberger 1742 weg[1].

Bei dem oben links abgebildeten Grenadier vom britischen 15th Regiment of Foot ist der Luntenberger mit einem weißen Pfeil markiert. Die Musketiere dieser Einheit tragen die Patronentasche an einem braunen Bandelier ohne Luntenberger.

Luntenverberger, um die Lunte vor dem Nasswerden zu schützen, ist von gebranntem oder Pfundleder gemacht. Die Teile, wo das Feuer der Lunte liegt, sind mit Blech ausgefüttert; der untere Teil aber ist so weit, dass er über den mit Lunte bewickelten Luntenstock geschoben werden kann.[2]

Quellen

  • [1] Bleckwenn, Hans: Die friderizianischen Uniformen (Dortm. 1984), S. 76
  • [2] Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827), S. 53

Glossar militärischer Begriffe