Valetta

Valetta, Malta.

La Valetta (il-Belt mlt., die Stadt), Hauptstadt der Insel Malta, liegt auf einer Felsenlandzunge zwischen zwei herrlichen Häfen, dem »großen Hafen« (Freihafen) im Südosten und dem Marsa Musceit oder Quarantänehafen im Nordwesten, und hat mit seinen Vorstädten (1905) 50.000 Einwohner. Die fast 2 km lange Strada Reale durchschneidet La Valetta vom Fort St. Elmo bis zur Porta Reale, jenseit der die Vorstadt Floriana liegt. In ihr stehen viele der prächtigen Paläste, die La Valetta auszeichnen, unter ihnen der alte Palast des Großmeisters der Johanniter (später Residenz des Gouverneurs; dann Amtssitz des Staatspräsidenten der seit 1964 unabhängigen Republik Malta), und dicht dabei die prächtige Kathedrale von St. Johann.

Viele dieser merkwürdigen alten Bauten wurden als Kasernen, Hospitäler oder Schulen benutzt. Das große Seearsenal liegt in der östlichen Vorstadt Vittoriosa. Von wissenschaftlichen Anstalten sind zu erwähnen: die Universität (1769 gegründet), die Bibliothek (60.000 Bände), die Sternwarte und der botanische Garten. Auch hat La Valetta ein Opernhaus, mehrere Klubs und zahlreiche Klöster. Es war Hauptquartier der britischen Flotte im Mittelmeer und wurde durch ausgedehnte Befestigungen gedeckt, die teilweise in den Fels gehauen sind und lange für uneinnehmbar galten. La Valetta ist Sitz eines Erzbischofs und eines deutschen Konsuls. Es war einst Hauptsitz der Johanniterritter und wurde nach deren Großmeister Jean de la Valette genannt, der die Stadt gründete und 1565 siegreich gegen die Türken verteidigte (s. Malta).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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