Phalanx

Phalanx (griech., »geschlossene Reihe«), bei den Griechen das Heer in Schlachtordnung, besonders die mehrere Glieder tiefe Aufstellung der schweren Infanterie, vornehmlich in der von König Philipp von Mazedonien begründeten und in der hellenistischen Zeit allgemein üblich gewordenen Weise. Diese mazedonische Phalanx, welche die Mitte der Schlachtordnung bildete, stand bis zu 16 dichtgeschlossenen Gliedern tief, von denen die ersten 5 die 16, später 14 Fuß langen Lanzen, Sarissen genannt, gefällt hielten, während die übrigen sie hoch trugen. Auch die einzelnen Regimenter der Phalangiten (bei den Mazedoniern Pezetären genannt) von durchschnittlich 4800 Mann hießen Phalanx oder Taxis; sie zerfielen in 4 Chiliarchien, diese in 4 Syntagmata, das Syntagma in 4 Tetrarchien von je 4 Lochen. Die Bedeutung der Phalanx beruht in der Gewalt des Stoßes nach der Front und in der Unnahbarkeit bei der Defensive; dagegen fehlt ihr die Manövrierfähigkeit; angesichts des Feindes war jede Frontveränderung, vor allem Kehrtwendungen unmöglich; gelang es dem Feinde, sie in Rücken oder Flanke zu fassen, so war sie verloren, da sie zum Handgemenge zu dicht stand und nicht ausgerüstet war. So erlag sie schließlich der römischen Kriegskunst.

Bibliographie

  • Connolly, Peter: The Greek Armies (Lond. 1977)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe