Britische Infanterie, 1944–1956
Testbericht der 1:72 Figuren von Revell
Die abgebildeten Soldaten der Britischen Infanterie von Revell haben neue Köpfe mit dem Turban der Indischen Brigade von Atlantic erhalten und dienen jetzt als MG-Schützen, PIAT- und Granatwerfertrupps der britisch-indischen Armee in Norditalien. Die umgebauten Figuren passen sehr gut zu britischen Infanteristen anderer Hersteller im Maßstab 1:72. Die abgetrennten Köpfe mit dem Mk.3 „Turtle“ Stahlhelm können verwendet werden, um NATO Fallschirmjäger von Matchbox in britische Infanterie für den Zeitraum von 1958 bis 1985 zu verwandeln. Die nun kopflosen Figuren der Indian Brigade erhalten neue Köpfe mit dem Mk.1 Brodie-Stahlhelm, aus einem der vielen Figurensets der britischen Armee, und diese Infanteristen wiederum dienen, mit dem Kopf und Barett der NATO Fallschirmjäger ausgestattet, als britische Commandos weiter. Ein derartiger Ringtausch schafft viele neue Figurenposen, ohne dass dafür auch nur eine einzige Figur geopfert werden müsste.
Inhalt
48 Figuren in 12 Posen – 25 mm entsprechen 180 cm Körpergröße
- Offizier mit Sten Maschinenpistole (2)
- Gruppenführer mit Sten Maschinenpistole, kniend, schießend (4)
- Granatwerferbedienung № 1 mit 2″ Granatwerfer, liegend (3)
- Granatwerferbedienung № 2 mit 2″ Granate, kniend (3)
- Diorama 2″ Granatwerferstellung (3)
- PIAT-Schütze № 1 mit Projector, Infantry, Anti-Tank, vorgehend (4)
- PIAT-Schütze № 2 mit Ammunition Carrier, vorgehend (4)
- MG-Schütze № 1 mit Bren LMG, liegend, schießend (4)
- MG-Schütze № 1 mit Bren LMG, laufend (4)
- Gewehrschütze mit aufgepflanztem Bajonett, vorgehend (5)
- Gewehrschütze, vorgehend, schießend (5)
- Gewehrschütze, stehend, schießend (5)
- Gewehrschütze, Handgranate werfend (5)
Bewertung
Exzellente Themenwahl, dieses Figurenset enthält leichte Waffen und den Mk.3 „Turtle“ Stahlhelm, der zuvor im Maßstab 1:72 fehlte.
Der Mk.3 „Turtle“ Stahlhelm entspricht äußerlich dem Mk.4 „Turtle“ Stahlhelm, der erst 1985 vom neuen Mk.6 „Ballistic Nylon“ Helm abgelöst wurde. Fallschirmjäger und andere Eliteeinheiten erhielten den Helm Mk.6 bereits 1982 im Falklandkrieg.
Die britische Infanterie diente im Battledress mit 1937 Pattern Webbing Set bis zur Einführung des M.1958 Webbing, das seinerseits in den 1990er Jahren vom 90 und 95 Pattern Personal Load Carrying Equipment (PLCE) abgelöst wurde.
Das Lee-Enfield Gewehr № 4 Mk.I wurde 1956 vom L1A1 Sturmgewehr abgelöst, das von der belgischen Fabrique Nationale (FN) in Lizenz übernommen wurde. Die Truppenversuche mit dem L1A1 Sturmgewehr begannen 1954, und der Special Air Service (SAS) setzte es im malaiischen Feldzug ein.
Hervorragende Gussqualität, praktisch ohne Gussnähte.
Sinnvolle Wargaming-Posen, der vorrückende PIAT-Trupp und der 2″-Granatwerfertrupp sind vollständig und passen auf den üblichen 38 × 38 mm großen Stand, der für Infanteriewaffen dieses Typs empfohlen werden. Die vier Gewehrschützen können mit britischen Infanteristen anderer Hersteller gemischt werden, obwohl Puristen vielleicht keine unterschiedlichen Helmtypen im selben Zug mischen möchten.
Mehr als die Hälfte der Figuren in diesem Set sind Spezialisten, Gruppen- und Zugführer, und leichte Waffen für den Zugtrupp, die dringend gebraucht werden, um entsprechende Lücken in den Reihen von Airfix, Caesar, ESCI und Atlantic zu füllen, denen das eine oder andere an entsprechender Hardware fehlt.
Der 2″-Granatwerfertrupp wird bei Wargamern besonders gefragt sein, die ihre leichten Granatwerfer zuvor immer selbst basteln mussten.
Der M.1937 Webbing Set, der „Turtle“ Stahlhelm, und das Lee-Enfield Gewehr № 4 Mk.1 blieben bis 1956 im Einsatz.
Die Figuren können zurückdatiert werden, indem der Mk.3 „Turtle“ Stahlhelm durch einen früheren Mk.1 oder Mk.2 Brodie von Airfix oder ESCI ersetzt wird.
Die Figuren tragen die größeren Utility Pouches und nicht die Basic Pouches, die normalerweise mit dem M.1937 Webbing Set ausgegeben wurden. Dieser Fehler ist am auffälligsten beim vorgehenden Gewehrschützen, der eigentlich zwei Utility Pouches über seinen beiden Basic Pouches tragen sollte, stattdessen aber mit vier Utility Pouches ausgerüstet ist. Die Utility Pouches waren durch einen Nackenriemen verbunden, sie konnten über der Schulter getragen werden, mit einer Tasche auf der Brust und der andern auf dem Rücken, oder um den Nacken, mit beiden Taschen auf der Brust des Trägers, oder über dem Small Pack, mit je einer Tasche rechts und links der kleinen Kampftasche. Die Utility Pouches waren größer, sie fassten jeweils drei Magazine für das leichte Maschinengewehr Bren, verglichen mit nur zwei Bren-Magazinen je Basic Pouch.
Das Schanzzeug sieht an diesen Figuren ziemlich groß und unbequem zu tragen aus, was es tatsächlich war! Der außen am Carrier, Entrenching Tool befestigte Handgriff ist 18.75″ lang, oder 6,6 mm im Maßstab 1:72. An den Revell-Figuren ist der Handgriff 6,5 mm lang, er kommt dem Original bisher am nächsten. Valiant Miniatures produzierte seine Britische Infanterie mit viel kürzeren Handgriffen, die zwischen 4,6 und 6,1 variieren, und viele andere Hersteller geben ihrer britischen Infanterie überhaupt kein Schanzzeug mit.
Die stehend oder vorgehend schießenden Figuren eignen sich am besten für den Häuserkampf. Wargamer, die eine größere Vielfalt an vorrückenden Infanteristen auf einem Stand bevorzugen, könnten diese Revell-Figuren mit kompatiblen Infanteristen von Airfix, Caesar, ESCI und HäT mischen.
Historische Verwendung
- Britische Infanterie, 1944–1956
Interessante Umbauten
- British und Commonwealth Infantry 1937–1944
Der Mk.3 Stahlhelm wird durch einen Mk.1 oder Mk.2 Brodie der Britischen Infanterie von Airfix oder ESCI ersetzt. - Britische Infanterie 1958–1985
NATO Fallschirmjäger von Matchbox erhalten den Mk.3 „Turtle“ Stahlhelm der Britischen Infanterie von Revell.
Die Britische Infanterie von Revell ist eine willkommene Ergänzung des großen Angebots an britischen Figuren des Zweiten Weltkrieges. In bestehende Einheiten eingegliedert, liefern die Revell-Figuren zusätzliche Vielfalt der Posen. Der 2″ Granatwerfer und der vorgehende PIAT-Trupp sind ein Muss für Wargamer, die diese Waffen bisher selbst basteln oder umbauen mussten.