Richtlatte

Richtlatte.

Richtlatte, bei der Feldartillerie gegen 2 m lange, hölzerne Stange, abwechselnd schwarz-weiß oder rot-weiß gestrichen und unten mit Spitze zum Eintreiben in den Erdboden versehen, als Hilfsziel für die Seitenrichtung eines Geschützes, wenn das Ziel schlecht sichtbar oder über Visier und Korn nicht zu sehen ist. Dies letztere wird bei der Feldartillerie oft von einer Erhöhung hinter dem Geschütz möglich sein, dann wird das Geschütz mit der Visierlinie in die ungefähre Richtung nach dem Ziel gebracht und ein Mann stellt sich zehn Schritt rückwärts mit der Richtlatte auf, während ein anderer vor die Mündung tritt und die linke Kante der Richtlatte in die Linie Visier-Korn bringt. Bei Benutzung der Richtlatte muss der Geschützstand bezeichnet werden.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe