Sioux

Die Sioux (engl. [su]) sind ein Volk der nordamerikanischen Indianer, die in den USA als Native American und in Kanada als First Nations bezeichnet werden. Die Bezeichnung steht sowohl für das Volk als auch für die Sprachfamilie der Sioux. Sie gliedern sich in drei Volksgruppen:

  • Santee oder Östliche Dakota, die im äußersten Osten der Dakotas, in Minnesota und im nördlichen Iowa leben.
  • Yankton oder Yanktonai, die im Gebiet des Minnesota River leben, und gemeinsam als Westliche Dakota bezeichnet werden.
  • Lakota, die westlichsten Sioux, die als Jäger und Krieger der Prärie bekannt geworden sind. Als treffliche Reiter und mutige Krieger haben sie mit den Vereinigten Staaten blutige Kriege geführt (1852, 1862, 1876), in deren letztem sie unter ihrem Häuptling Sitting Bull den General Custer mit seiner Abteilung der 7. US-Kavallerie vernichteten. Früher lebten sie vorzugsweise von der Büffeljagd.

Die historischen Sioux bezeichneten ihre Große Nation als »Sieben Ratsfeuer«. Jedes Feuer symbolisierte ein Volk oder eine Nation der Sioux. Die sieben Nationen der Sioux sind die Mdewakanton, Wahpeton, Wahpekute, Sisseton, Yankton, Yanktonai, und Teton (Lakota). Die »Sieben Ratfeuer« versammelten sich jeden Sommer, um Rat zu halten, die Bindung zur Verwandtschaft zu pflegen, Stammesangelegenheiten zu regeln, und am Sonnentanz teilzunehmen. Es galt als die höchste Auszeichnung eines Häuptlings, beim Rat der Sieben Feuer als einer von vier Anführer der Sioux gewählt zu werden; die eigentliche Verwaltung einer Nation oblag aber in erster Linie deren Häuptlingen. Die letzte Zusammenkunft der Sieben Ratsfeuer war im Jahr 1850.

Heute leben die Sioux, auf zahlreiche Reservationen verteilt, in den Dakotas, Nebraska, Minnesota und Montana, sowie in Manitoby und im südlichen Saskatchewan in Kanada.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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