Spanischer Parteigänger Geronimo Merino

Merino, Geronimo, spanischer Parteigänger, geb. 30. Sept. 1770 zu Villoviado in Altkastilien, gest. 1847 in Montpellier, hütete in seiner Jugend die Ziegen seines Dorfes, ward, obwohl ohne alle Bildung, Pfarrer daselbst, trat aber beim Ausbruch des spanischen Befreiungskampfes im Mai 1808 unter die Guerillas und erwarb sich bald einen gefürchteten Namen. Bei Beendigung des Krieges wurde er von Ferdinand VII. zum Kanoniker in Valencia ernannt; die Ausbrüche seiner Rohheit machten aber sein Bleiben dort unmöglich, und er kehrte mit Genuss seiner Pfründe in seine Heimat zurück. Nach Herstellung der Konstitution von 1820 bildete er wieder eine eigene Guerilla. Dieselbe wurde aber zersprengt, und Merino musste flüchten. Bei der Invasion der Franzosen 1823 erhob er sich wieder und erhielt das Kommando in Segovia. 1833, nach Ferdinands VII. Tod, erklärte er sich für Don Carlos, sammelte 10.000 Mann und drang bis in die Nähe von Madrid vor, wurde aber geschlagen und zur Flucht nach Portugal genötigt. Im März 1834 erschien er wieder in Altkastilien und nahm bis 1838 als Guerillaführer am Karlistenkrieg teil. Er flüchtete darauf nach Frankreich. Vgl. Rodriguez de Abajo, Notice biographique sur le curé Merino (Caen 1847).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Spanische Armee der Napoleonischen Kriege