Ascoli Piceno
Ascoli Piceno (spr. ≈tscheno), eine zur Landschaft der Marken gehörige Provinz Mittelitaliens, grenzt im Osten an das Adriatische Meer, im Süden an die Provinz Teramo, im Südwesten an Aquila, im Westen an Perugia, im Nordwesten und Norden an Macerata und hat einen Flächenraum von 2056 km² (37,3 mi²) mit (1901) 245.883 Einwohner (119 auf 1 qkm). Die Provinz zerfällt in zwei Kreise, Ascoli und Fermo.
Ascoli Piceno, Hauptstadt der gleichnamigen italienischen Provinz (s. oben), auf einem Hügel über dem Tronto, 166 m ü. M., an der Flügelbahn Ascoli–Sambenedetto gelegen, hat ein antikes römisches Tor, eine schöne Kathedrale (an der Stelle eines Herkulestempels), ein Gymnasium, Lyzeum, eine technische und eine Ackerbauschule und (1901) als Gemeinde 28.882 Einwohner, die Seide, Öl, Papier, Wagen etc. herstellen. Die Stadt ist Sitz eines Bischofs und eines Präfekten.
Ascoli hieß im Altertum Asculum und war die Hauptstadt der Picentiner (daher Asculum Picenum), unter den Römern ein Munizipium. 90 v. Chr. gab Ascoli durch die Ermordung des Prokonsuls O. Servitius das Signal zum Bundesgenossenkrieg und wurde deshalb durch den Konsul Pompejus Strabo (89) niedergebrannt, erholte sich aber bald wieder. Das mittelalterliche Ascoli wurde 1242 von Friedrich II. eingenommen und geplündert und kam später unter päpstliche Herrschaft.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909