Aufsuchen

Den Feind aufsuchen.

Aufsuchen, den Feind. Ein Detachement, das dazu bestimmt ist, macht einen heimlichen Marsch, und sucht immer unentdeckt zu bleiben, selbst wenn es auch bereits den Feind gefunden hat. Dadurch hat man manche Vorteile; man kann den Feind, sobald es zweckmäßig ist, unerwartet überfallen, und wenn er schwächer ist, und uns nur zum Teil entdeckt hat, in verleiten, und selbst anzugreifen, weil er sich stärker glaubt, als uns. Ist er aber stärker, so haben wir Gelegenheit, uns ihm zu entziehen, oder wenigstens unsere Infanterie in durchschnittenes Terrain zu werfen; und wenn der Feind leichte Kavallerie hat, wir aber schwere, so können wir noch ein für uns unter diesen Umständen nachteiliges Gefecht vermeiden; ferner kann man dem Feinde ein Versteck legen, wenn wir uns von ihm nicht sehen lassen, und ihn dadurch, selbst wenn er stärker wäre, zersprengen. Findet man den Feind, und man hat seiner Absicht Genüge geleistet, so muss man sich sobald als möglich zurückziehen, oder doch sogleich seine Vorteile verfolgen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe