Bayeux

Bayeux.

Bayeux (spr. bajö), Arrondissementshauptstadt im französischen Departement Calvados, an der Aure, 8 km vom Meer an der Westbahn gelegen, hat eine gotische Kathedrale (13. Jahrhundert) mit drei hohen Türmen, von denen einer mit einer Kuppel gekrönt ist, einen alten bischöflichen Palast (jetzt Stadthaus und Justizgebäude) und (1901) 7298 Einwohner, die Spitzenfabrikation und Porzellanmanufaktur sowie Handel mit landwirtschaftlichen Produkten treiben. Bayeux ist Sitz eines Bischofs, eines Handelsgerichts und einer Gewerbekammer, hat ein Seminar, ein Collège, eine Bibliothek (25.000 Bände) und ein Museum; hierin ein berühmter, 70 m langer, 50 cm breiter gestickter Teppich, der die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer darstellt und von dessen Gemahlin Mathilde 1066 gestickt worden sein soll (mehrfach durch Stahlstich vervielfältigt; photographisch in 79 Blatt, Par. 1879; von Fowke, Lond. 1898).

Zur Zeit der Römer war Bayeux die Stadt der Bajukasser; später hieß es Augustodurum. Zu Cäsars Zeit blühte hier eine Druidenschule.

Im Mittelalter ward Bayeux Hauptort des Landes Bessin. Nach Einwanderung der Normannen beinahe nur von diesen bevölkert, hielt es sich lange von französischer Art frei.

Bibliographie

  • Pluquet: Essai historique sur Bayeux (1830)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

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