Cyrano de Bergerac
Cyrano de Bergerac (spr. ßirano dö berschērack), Savinien, franz. Schriftsteller, geb. 6. März 1619 in Paris, gest. 1655, nannte sich de Bergerac von einem Lehen seines Vaters im Département Seine-et-Oise, trat in die königliche Garde (»Compagnie des Mousquetaires du Roi«), zeichnete sich hier als Raufbold aus und bestand mehr als 1000 Duelle (die meisten wegen der Größe und Form seiner Nase, welche die Spottlust reizte). Cyrano diente 1639 und 1640, während des französisch-spanischen Krieges, mit den Mousquetaires im Nordwesten Frankreichs. Zweimal verwundet, quittierte er den Dienst und kehrte nach Paris zurück.
Seine Schriften sind das Abbild seines Charakters; bei manchen Mängeln in Stil und Komposition sind sie doch frisch, keck, phantastisch, oft geistvoll. Sie enthalten: »Lettres«, mit rhetorischem Schwulst geschriebene galante und satirische Briefchen; »L’histoire comique des États et Empire de la Lune« und »L’histoire comique des États et Empire du Soleil«, eine Reise à la Verne nach Sonne und Mond mit physikalischen und metaphysischen, satirischen und witzigen Bemerkungen, von Voltaire im »Micromégas«, von Swift im »Gulliver« nachgeahmt; eine Tragödie: »Agrippine« (1653), energisch und schwungvoll, aber atheistisch, und eine Komödie: »Le pédant joué« (1654), in der er den Pariser Schuldirektor Grangier auf die Bühne bringt, und aus der Molière manches entlehnt hat. Seine »Œuvres« (1741, 3 Bde.) wurden 1858 wieder abgedruckt von P. Lacroix (neue Ausg. 1900). Durch das Drama von Rostand (s. d.) ist Cyrano 1898 zu neuem Ruhm gelangt.
Bekannte Figuren
- Cyrano de Bergerac, 1:32 Viejo Dragon
- Mousquetaires du Roi
Bibliographie
- Brun, Pierre: Savinien de Cyrano Bergerac (Par. 1894)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909