Bleiblech
Bleiblech, Walzblei. Die 6–30 mm starken Platten kommen zusammengerollt (Rollblei) in den Handel. Dünne Bleche bis 0,05 mm herab werden zum Einwickeln von Gegenständen statt der teuren Zinnfolie gebraucht: Tabakblei, Bleifolie.
Quelle: Luegers Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Stuttg., Leipz. 1914)
Bleiblech wird aus 6–30 mm dicken, gegossenen Platten hergestellt, die man anfangs einzeln, dann mit Öl bestrichen und bis zu zwölf und noch mehreren aufeinander liegend, durch Walzen gehen lässt (Walzblei). Das beschnittene Blech kommt gewöhnlich zusammengerollt (Rollblei) in den Handel. 1 m² von 1 mm Dicke wiegt etwa 11,3 kg, das schwächste Bleiblech von 0,05 mm Dicke wiegt wenig mehr als 0,5 kg. Zinnplattiertes Bleiblech wird durch Zusammenwalzen von Bleiblech mit Zinnblech oder durch Auswalzen von Bleiplatten hergestellt, die durch Aufgießen von Zinn eine Zinnlage erhalten haben (verzinntes Tabakblei). Endloses Bleiblech schneidet man aus einem massiven, um seine Achse rotierenden Bleizylinder, den man durch ein seiner Länge nach sich erstreckendes Messer allmählich abschält. Bleiblech dient zur Konstruktion der Kammern der Schwefelsäurefabriken, zu Kohlensäureentwickelungsapparaten, zu Akkumulatorenplatten, als Isolierungsmaterial an feuchten Mauern und Wänden (Tapezierblei), zum Verpacken von Tabak (Bleipapier, Tabakblei) etc. – Unter Bleiblech versteht man auch verbleites Eisenblech.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
Bleiblech wird bis heute zum Abdichten des Dachanschlusses von Gauben und Schornsteinen verwendet. Im Modellbau simulieren wir die Schornsteineinfassung mittels Bleiblech durch schmale Papierstreifen, die in der Mitte gefaltet und dann mit Holzleim am Dach befestigt werden. Neutralgrau bemalt, wirken diese dünnen Papierstreifen wie oxidiertes Bleiblech.