Brandschwärmer

Brandschwärmer, sind Hülsen, welche zwar auf ähnliche Art, wie die der Raketen verfertigt werden, deren innerer Durchmesser aber kleiner, als der einer 3-lötigen eisernen Kugel ist. Man nimmt gewöhnlich hierzu ¾-lötige Schwärmerhülsen, und schlägt sie mit einem Satz voll, welcher aus 1 Teil Mehlpulver, 2 Teilen Salpeter, und 1 Teil Schwefel besteht; oben wird eine Karabinerkugel darauf geklebt, die Kehle aufgebohrt, das Gewölbe angefeuert, und eine Patrone, mit ½ Lot Pulver gefüllt, an den Kopf festgebunden.

Die Brandschwärmer werden durch Blänker der Kavallerie oder durch Tirailleurs in die Strohdächer oder Fenster der Häuser geschossen, wenn man ein Dorf in Brand stecken will. Sind die Dächer wirklich von Stroh, so kommt man auf einem kürzeren Wege dazu, indem man nur die Tirailleurs die Bajonette in das Stroh stecken, und so die Gewehre abfeuern lässt; das Dach brennt nach wenigen Schüssen.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Brandschwärmer, Schwärmer mit Bleikugeln an einem und Pulverpatrone am anderen Ende, wurde früher von Kavallerie und Infanterie auf Dächer der Wohnungen, Scheunen etc. geschossen, um sie in Brand zu stecken.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe