Brückenkopf

Brückenkopf.

Brückenkopf, wird bei solchen Festungen angelegt, wo die beiden Ufer eines vorbeifließenden Flusses durch eine Brücke in Verbindung stehen. Um diese Verbindung gehörig zu decken, errichtet man eine besondere Verschanzung, Brückenkopf genannt, wodurch eine doppelte Festung entsteht, die den wesentlichen Vorteil hat, den Feind zu einer größeren Ausdehnung des Belagerungskorps und zu einem doppelten Angriff zu nötigen, welche aber auch notwendig ein stärkere Besatzung erfordert, als eine andere, die nur einen beschränkten Raum umschließt. Die Figur des Brückenkopfes, so wie seine innere Einrichtung, richtet sich, so wie alle übrigen Werke, nach dem Gelände und sonstigen Umständen; es ist aber immer dahin zu sehen, dass der Brückenkopf in sich selbst Widerstandsfähigkeit genug gegen die feindlichen Angriffe hat, dass seine Flanken vom Feuer der Festungswerke auf dem diesseitigen Ufer umfasst und bestrichen werden, und dass er, wenn er vom Feind genommen sein sollte, von ihm nicht gehalten werden kann, weil er durch das diesseitige Feuer beherrscht wird. Übrigens s. auch Brückenschanze.

Die Abbildung zeigt die Reduit in Mainz-Kastel, eine 1830 bis 1832 angelegte Bundesfestung am Ostufer des Rheins, die als befestigter Brückenkopf der hier befindlichen Schiffbrücke diente. Das 2. Nassauische Infanterie-Regiment Nr. 88 lag 1871 und 1914 in der Reduit in Garnison.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Glossar militärischer Begriffe