Deutsche Reiter
Deutsche Reiter, eine während des Schmalkaldischen Krieges entstandene Truppe, auch Ringerpferde genannt, weil sie leichtere Pferde ritten als Lanciers und Kürisser. Sie trugen offene Eisenhüte, Brustharnisch (Corselet) oder nur Lederkoller mit Halsberge. Das Eisenzeug lackierten sie (daher schwarze Reiter). Ihre Waffen waren Schwert und Faustrohr (Pistole). Ihre Kampfart hieß Naterweistumlen (Tummeln nach Natternart), Karakolieren oder Harcelieren, d. h. sie trabten nahe an den Feind, das vorderste Glied feuerte seine Rohre ab und zog sich dann schnell hinter den Haufen zurück; erst wenn das Feuer gewirkt hatte, griffen sie mit dem Schwert an. Den Hauptschauplatz ihrer Tätigkeit fand diese Reiterart in Frankreich und den Niederlanden.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909