Schattieren mit Diaphoto Dye-Lasurfarbe

Bemalen von Figuren in 1:72

Schattieren mit Diaphoto Dye-Lasurfarbe von Schmincke.

Old Glory 15 mm Zinnfiguren der russischen Infanterie in Sommeruniform, jedoch als Sachsen bemalt. Weiß grundiert, Hose und Weste Dunkelblau bemalt, Hellblau trockengebürstet und mit Indigo schattiert. Deutliche Schattierung am Schultersaum, am Taschenbesatz der Weste, rund um den Ringkragen und entlang der Schärpe der beiden Offiziere.

Die Dye-Lasurfarbe der Firma Schmincke wird als pigmentfreie, transparente Airbrush und Retuschefarbe beschrieben. Beim Schattieren von Figuren wird die Lasurfarbe von der darunterliegenden Acrylfarbe aufgesaugt, breitet sich beiderseits des Pinselstriches etwas aus und blutet später auch in abnehmender Konzentration durch die darübergelegten Farbschichten. Diesen Effekt kann der Maler beim Schattieren sinnvoll nutzen.

Werkzeug und Zubehör

  • Pinsel mit Nylonspitze in Größe 00
  • Braunschwarz, Diaphoto Dye-Lasurfarbe 31.710
  • Indigo, Diaphoto Dye-Lasurfarbe 31.430
  • Etwas Wasser

Vorbereitung

Die braunschwarze Lasurfarbe eignet sich zur Schattierung sämtlicher Farbflächen. Selbst metallfarbene Epauletten, Vorderbleche preußischer Grenadiermützen, Fransen an Fahnen und Satteldecken, Säbel, Waffenteile und Geschützrohre werden mit Lasurfarbe wunderbar schattiert. Hell- und mittelblaue Uniformen können wahlweise auch Indigo schattiert werden. Die Lasurfarbe wird vor der Anwendung mit Wasser verdünnt. Helle Untergründe verlangen eine stärkere Verdünnung, damit sich die Lasurfarbe nicht so sehr ausbreitet, und das Durchsickern später auch mit einer oder zwei darübergelegten hellen Farbschichten kontrolliert werden kann. Bei dunklen Uniformen ist das Durchsickern der Lasurfarbe weniger problematisch.

Laden des Pinsels

Wie beim Lavieren saugt sich der Pinsel sofort mit Lasurfarbe voll wenn er in die verdünnte Farbe gehalten wird. Beim Schattieren benötigen wir allerdings eine feine Spitze und einen Pinsel der Größe 00, der sehr wenig Lasurfarbe abgibt.

Schattieren

Mit dem geladenen Pinsel werden die wichtigsten Falten und Vertiefungen der Uniform, der Sonne abgewandte Stellen unter den Armen, zwischen den Beinen und unterhalb der Ausrüstung mit einem dünnen und exakten Strich nachgezogen. Die Farbe breitet sich sofort aus, indem sie in abnehmender Konzentration in die angrenzenden Farbflächen einsickert. Die Übergänge zwischen Licht und Schatten lassen sich später sehr schön abstufen, indem an den Rändern der Schattierung mit einem aufgehellten Farbton gearbeitet wird. Die Schattierung sickert nach oben, in die noch feuchte Farbe, und es entstehen fließende Übergänge. Der Vorgang kann mehrmals wiederholt werden, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht ist.

Beim Aufhellen ist darauf zu achten, dass die starke Schattierung in der Tiefe der Falten nicht mehr mit Wasser oder Farbe berührt wird, da sich die Schattierung sonst erneut ausbreitet und die bereits erreichten Abstufungen zerstört. Schattierung und Uniformfarbe vermischen sich im schlimmsten Fall zu einem unkenntlichen Schlamm, der sich dann aus den Falten heraus auch auf die erhabenen Stellen ausbreitet. Ein derartiger Schaden läßt sich selbst mit geduldigem Trockenbürsten kaum mehr beheben.

Insgesamt ist die Wirkung der mit Lasurfarbe schattierten Uniformen derart faszinierend, dass sich das Erlernen dieser Technik empfiehlt. An Muskelpartien der Pferde, an den Rändern von Satteldecken, entlang der Gurte und Ausrüstungsgegenstände der Infanterie kann die Technik gefahrlos geübt werden, bis sich der Maler an das Schattieren weißer Uniformen heranwagt.

Bemalen von Figuren und Fahrzeugen