Elster
Elster (im Mittelalter Elstra, Elstret), zwei überwiegend dem Königreich Sachsen angehörige Flüsse. 1) Die Weiße Elster (auch Saalelster) entspringt im böhmischen Teil des Elstergebirges in der Nähe von Asch am Kapellenberg, durchfließt in nördlicher Richtung in tief eingeschnittenem Tal das sächsische Vogtland, Teile von Reuß und Sachsen-Weimar, dann die Schlachtebene zwischen Lützen und Leipzig, wendet sich hier, in zwei Arme geteilt (Luppe und Elster), nach West-Nordwest durch die sogenannte Aue, ein anmutiges Gemisch von Wald und Wiesengrund, und mündet oberhalb Halle in die Saale. Am Ende ihres Oberlaufs, über dessen Tal eine stattliche Eisenbahnbrücke (Elsterbrücke) führt, empfängt sie rechts die Göltzsch, weiter unten (bei Leipzig) die Pleiße, links die Weida. Ihre Länge beträgt 195 km. Der Oberlauf enthält Perlenmuscheln (doch ist die Ausbeute jetzt unbedeutend) und wird auch zum Flößen benutzt. Aus der Elster geht auf der westlichen Seite bei Krossen der 92 km lange Floßgraben ab, der über Lützen zur Luppe geleitet ist und einen Zweig von der sächsischen Grenze unweit Pegau nach Leipzig entsendet. – 2) Die Schwarze Elster entspringt in der sächsischen Oberlausitz, südlich von Elstra, am Sibyllenstein, fließt anfangs nahe neben der oberen Spree nach Norden, wendet sich bei Hoyerswerda nach Westen, dann nach Nordwesten, hat ein träges Gefälle und mündet nach 180 km langem Lauf oberhalb Elster in die Elbe. Nebenflüsse der Elster sind die Pulsnitz und Röder. Mit der Elbe bei Langenberg im Königreich Sachsen ist die Elster durch den 15,5 km langen Grödel-Elsterwerdaer Kanal verbunden.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909