Epheben

Epheben.

Epheben (griechisch, »Mannbarer«), bei den Griechen die zur Mannbarkeit (Hebe) herangereifte männliche Jugend. In Athen erfolgte der Eintritt in die Ephebie mit zurückgelegtem 16. Lebensjahr und wurde durch ein Familienfest gefeiert, bei dem man Herakles ein Trankopfer darbrachte. Eine zweijährige Übungszeit im Gymnasium zur militärischen Ausbildung fand ihren Abschluss durch die Mündigkeitserklärung und Aufnahme in die Bürgerliste; die Epheben wurden hierauf im Heiligtum der Agraulos mit Schild und Speer bewaffnet und eidlich zur Verteidigung des Vaterlandes verpflichtet. Mit der Einführung der Ephebie wollte man ursprünglich 300 skythische Bogenschützen einsparen, die den Polizeidienst in Athen versahen. Die Epheben waren beritten; ihre Bekleidung bestand aus der Chlamys und dem Petasos. Nach zweijährigem Dienst als Peripoloi, d. h. Grenz- und Sicherheitswächter im Lande, begann mit dem 20. Lebensjahr die Teilnahme an der Volksversammlung und die Verpflichtung zum Kriegsdienst auch außerhalb des Landes. In Sparta reichte die Ephebie vom 18. bis 30. Lebensjahr und hießen die Epheben anfangs Melleirenes (werdende Jünglinge), vom 20. Lebensjahr an, wo der eigentliche Kriegsdienst begann, Eirenes.

Bibliographie

  • Dittenberger, Wilhelm: De ephebis atticis (Götting. 1863)
  • Dumont, Albert: Essai sur l’éphébie attique (Par. 1875 bis 1876, 2 Bde.)
  • Grasberger, Lorenz: Erziehung und Unterricht im klassischen Altertum, Bd. 3: Die Ephebenbildung (Würzb. 1881)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe