Fahnenadler

Fahnenadler.

Fahnenadler (frz. »aigle de drapeau«), der 1,85 kg schwere Reichsadler, der von den Regimentern der französischen Armee des Ersten Kaiserreichs als Fahnenspitze über der Truppenfahne getragen wurde. Dem römischen Legionsadler »aquila« nachempfunden, war der Fahnenadler das eigentliche Feldzeichen der französischen Armee, weshalb der Adlerträger »porte-aigle« diesen auch ohne Fahne führen durfte. Mit angenagelter Truppenfahne war das Feldzeichen auf dem Schlachtfeld allerdings leichter zu erkennen, was Verwechslungen vermeiden half und das Führen der Truppen erleichterte.

Die kaiserlich napoleonische Infanterie erhielt zunächst für jedes Bataillon einen eigenen Fahnenadler. Ab 1808, nachdem immer wieder wertvolle Adler in Feindeshand gefallen waren, durfte nur noch das 1. Bataillon des Regiments seinen Fahnenadler ins Feld führen, während die übrigen Bataillone ihre Adler im Depot einzulagern hatten und nur noch mit ihrer Truppenfahne oder, ab 1812, mit einfarbigen Fanions marschieren sollten. Diese Anordnung wurde von der Truppe weitgehend ignoriert, und so gingen auch nach 1808 noch viele Adler verloren.

Glossar militärischer Begriffe