Artillerie der Napoleonischen Kriege

Farbtabelle für Geschütze und Wagen in 1:72

Französische Artillerie in der Schlacht bei Waterloo, 1995.

Französische Geschütze feuern bei Waterloo 1995, anlässlich des 180. Jahrestages der Schlacht. Die Holz- und Metallteile der Geschütze und Wagen wurden gründlich lackiert, um sie vor Fäulnis und Rost zu schützen. Die kriegführenden Nationen verwendeten eindeutige Farben für Geschütze und Wagen der Artillerie, damit Freund und Feind auf dem Schlachtfeld besser unterschieden werden konnten. Erbeutete Geschütze wurden in die eigene Armee eingegliedert oder an verbündete Truppen abgegeben. Beispielsweise erbeutete die französische Armee in den Feldzügen von 1794 bis 1806 eine große Zahl preußischer und österreichischer Geschütze, die von 1809 bis 1812 als Bataillonsgeschütze verwendet oder, mit neuen Lafetten versehen, der reitenden Artillerie zugeführt wurden. (Photo © by Klaus Schäfer)

Figuren

Farbtabelle für Geschütze und Wagen der Napoleonischen Kriege

Land Jahr Herkunft Holzteile Metallteile
Österreich 1792–1815 Österreich Ocker Schwarz
Baden 1805–1815 Frankreich Dunkelgrau Schwarz
Bayern 1805–1815 Österreich
Preußen
Frankreich
Kornblumenblau Schwarz
Berg 1808–1812 Frankreich unlackiert, gebeizt Gelb
Groß-Britannien 1792–1815 Gr.-Brit. Grau Schwarz
Braunschweig 1809 Österreich Ocker Schwarz
Braunschweig 1813–1815 Frankreich
Gr.-Brit.
Grau Schwarz
In der Folge der Völkerschlacht wurden auf einer Auktion in Leipzig zwölf erbeutete 6-pfündige Kanonen und vier 7-zöllige Haubitzen aus französischen und westphälischen Beständen ersteigert, mit denen die Fußbatterie und reitende Batterie ausgestattet werden konnten. Womöglich kam Ersatz für diese Geschütze im Laufe der Zeit auch aus britischen Beständen.
Frankreich 1805–1815 Frankreich Olivgrün Schwarz
Die olivgrüne Farbe wurde aus 2500 Gramm Ocker (vermutlich ein französischer Dunkelocker »ocre jaune foncé«) und 30 Gramm Schwarz gemischt, also etwa im Verhältnis 80:1. Mangels entsprechender Dunkelockerpigmente, mischen wir unser französisches Artilleriegrün mit Hellocker und Schwarz im Verhältnis 10:1.
Hessen-Darmstadt 1805–1815 Preußen
Frankreich
Mittelblau Schwarz
Hessen-Kassel 1806 Preußen Mittelblau Schwarz
Hessen-Kassel 1813–1815 Preußen
Gr.-Brit.?
Mittelblau Schwarz
Hannover 1814–1815 Gr.-Brit. Grau? Schwarz
Italien 1806–1814 Frankreich Grau Schwarz
Neapel 1805–1815 Frankreich Hellblau Schwarz
Niederlande
Königreich Holland
1805–1819 Frankreich Olivgrün Schwarz
Polen 1807–1813 Frankreich Olivgrün Schwarz
Portugal 1807 Frankreich Olivgrün? Schwarz
Portugal 1808–1814 Gr.-Brit. Grau Schwarz
Preußen 1792–1815 Preußen
Gr.-Brit.
Mittelblau Schwarz
Russland 1805–1814 Russland Apfelgrün Schwarz od. blank
Sachsen 1805–1813 Preußen
Frankreich
Dunkelgrau Gelb
Spanien 1807–1815 Spanien Dunkelgrau; gebeizt Schwarz
Schweden 1805–1814 Grünblau Schwarz
USA 1812–1814 Olivgrün Schwarz
Königreich Westphalen 1807–1813 Frankreich Grün Schwarz
Die Räder waren Grün und Gelb gestreift.
Württemberg 1805–1815 Preußen
Frankreich
unlackiert, gebeizt Gelb
Würzburg 1807–1813 Österreich
Frankreich
rot schwarz

Eiserne Kanonenrohre wurden normalerweise mit schwarzer Farbe lackiert, um sie vor Rost zu schützen. Von der britischen Artillerie ist bekannt, dass sie Eisenrohre auch Dunkelbraun lackierte. Geschützrohre aus Bronze mussten nur gereinigt und poliert werden.

Bibliographie

Figuren der Napoleonischen Kriege