Napoléon Eugène Louis Bonaparte

Kaiserlicher Prinz von Frankreich

Napoléon Eugène Louis Jean Joseph Bonaparte, einziger Sohn Napoleons III., kaiserlicher Prinz von Frankreich, geboren 16. März 1856 in den Tuilerien, gefallen 1. Juni 1879 am Fluss iTyotyosi in Zululand. Er wurde sorgfältig erzogen und sollte 1870 sich die ersten Kriegslorbeeren erwerben. Bei Saarbrücken 2. Aug. feuerte er eine Mitrailleuse ab, flüchtete dann nach Chislehurst, worauf er nach dem Tod seines Vaters die Artillerieschule in Woolwich besuchte. Beim Eintritt seiner Großjährigkeit 16. März 1874 wurde er von der bonapartistischen Partei feierlich in Chislehurst als Napoleon IV. zu ihrem Haupt und Prätendenten erklärt. In der Tat aber hielt ihn seine Mutter in voller politischer und pekuniärer Abhängigkeit. Um dieser wenig befriedigenden Stellung ein Ende zu machen, wollte er kriegerische Lorbeeren sammeln, begab sich im Februar 1879 nach dem Kapland und nahm als Lieutenant am Zulukrieg teil. Hier wurde er bei einem Rekognoszierungsritt am iTyotyosifluss von den Zulu erschlagen. Seine Leiche ward neben der seines Vaters 1887 in einem Mausoleum zu Farnborough beigesetzt.

Bibliographie

  • Barlee: Life of the Prince imperial of France (Lond. 1880)
  • Deléage: Trois mois chez les Zoulous et les derniers jours du prince impérial (Par. 1879)
  • Hérisson, Graf: Le Prince impérial, Napoléon IV (Par. 1890; deutsch, Augsb. 1894)
  • Martinet: Le Prince impérial (Par. 1895)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Kolonialkriege