Galeone

Galeone Andalucía im Hafen von Valetta auf Malta.

Galeone (Gallione), die stärksten Segelkriegsschiffe des späteren Mittelalters. Den Galeeren, den langen Ruderschiffen, standen in der ersten Hälfte des Mittelalters die »runden Schiffe« als ausschließliche Segelschiffe gegenüber, sie hatten bei 23,5 m Länge und 7,5 m Breite zwei Masten mit je einem lateinischen Segel. Im 12. Jahrhundert bildete sich aus ihnen die beweglichere Galeone heraus, und im 16. Jahrhundert waren die Galeonen zwar auch »runde« Schiffe, aber länger, schlanker und schneller, 28–29 m lang und 9–9,5 m breit, die Höhe vom Kiel bis zum Deck etwa ein Drittel der Länge. Sie hatten zwei Masten mit je drei Rahsegeln, ein Bugspriet (daran ein Rahsegel, die Blinde), so lang wie der Fockmast, ferner hinten einen dritten kleineren Mast mit einem lateinischen Besan, und zuweilen hinten noch einen vierten Mast, ebenfalls mit einem lateinischen Segel, dem Gegenbesan. Der Rumpf, durch mehrere Decke geteilt, war voll und rund gebaut, hatte ein plattes Heck; das Oberwerk war hoch, besonders das Hinterschiff mit einem Aufbau von mehreren Stockwerken (Schanze, Hütte, Kampanje). Im 15. und 16. Jahrhundert waren die Galeonen auch bei den nordischen Seemächten gebräuchlich, besonders in Spanien, wo sie in den amerikanischen Silberflotten eine Rolle spielten. Kleinere Segelschiffe als die Galeonen waren die Karavellen.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Bekannte Modelle

  • San Felipe (Spanische Galeone mit 104 Kanonen, 1690), 1:75 Krick 800747

Figuren des Mittelalters