Preußische Artillerie, 1792–1848
Organisation und Taktik

Teile der ersten Halb-Batterie einer abgeprotzten sechspündigen Fußbatterie der preußichen Armee von 1813. Von den beiden Haubitzen des ersten Zuges ist nur eine zu sehen, sie steht an der Flanke der Batterie, windabwärts, damit ihr Pulverdampf nicht das Richten der Kanonen des zweiten Zuges behindert. Die unterschiedlichen Geschützarten einer Batterie feuerten selten gemeinsam: Haubitzen warfen Granaten im flachen oder hohen Wurf, während die Kanonen Roll- oder Prellschüsse abgaben. Nur beim Kartätschen, wenn auf kurze Entfernung großkalibrige Schrotpatronen gegen Infanterie oder Kavallerie verwendet wurden, konnten Haubitzen und Kanonen gemeinsam wirken. Haubitzen waren wegen der komplizierten Zünder der verschiedenartigen Spreng- und Brandgranaten schwierig zu laden und zu richten, weshalb sie von besonders gut ausgebildeten Feuerwerkern geführt wurden.
Figuren
- Fußartillerie 1814–1815, 1:72 HäT Industrie 8007
- Preußische Artillerie 1813–1815, 15mm Old Glory PLA-1
- Preußische Protzen und Zugpferde 1813–1815, 15mm Old Glory NAE-5
- Preußische Artillerie 1806, 1:300 Heroics & Ros
- Preußische Artillerie 1809–1815, 1:300 Heroics & Ros MPN4
- Preußische Protzen und Zugpferde, 1:300 Heroics & Ros MPN8
- Preußische Pontons und Wagen, 1:300 Heroics & Ros MPN10
Aufstellung einer sechspfündigen Fußbatterie
- Batterie-Commandeur (Capitain oder Premierleutnant)
- Hornist
- Hornist
I. Halb-Batterie
I. Zug
- Halb-Batterie-Commandeur (Secondlieutenant Nr. 2)
1. Haubitze
- Geschützführer (Feuerwerker)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
2. Haubitze
- Geschützführer (Feuerwerker)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
II. Zug
1. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanonier Nr. 1, steht rechts der Rohrmündung, wischt nach dem Schuss das Rohr aus, und stößt die von Nr. 2 eingesetzte Patrone bis zum Stoßboden in das Rohr hinein. Sein Werkzeug ist der kombinierte Wischer/Setzer.
- Ladekanonier Nr. 2, steht links der Rohrmündung und legt auf das Kommando „Kartusche in den Lauf!“ die Patrone ins Rohr ein. Zu seiner Ausrüstung gehört eine lederne Patronentasche (Kartuschtornister) mit drei Kartuschen.
- Kanonier Nr. 3, steht rechts der Lafette und löst auf das Kommando „Feuer“ die Zündung mit dem Luntenstock aus
- Richtkanonier Nr. 4, steht links der Lafette, hält während dem Ansetzen der Ladung den Daumen auf das Zündloch, bereitet auf das Kommando „Schlagröhre hinein und richtet!“ die Zündung vor, korrigiert die Höhenrichtung, und gibt den hinter der Lafette stehenden Hilfskanonieren Anweisung für die Seitenrichtung. Sobald der Richtkanonier Feuerbereitschaft meldet, kann das Kommando „Feuer!“ erteilt werden.
- Hilfskanonier Nr. 5, zuständig für die Munitionsentnahme am Protzkasten
- Hilfskanonier Nr. 6, trägt volle Patronentaschen vom Protzkasten zum Ladekanonier
- Hilfskanonier Nr. 7, steht am Protzring rechts und bewirkt die Seitenrichtung auf Anweisung von Nr. 4
- Hilfskanonier Nr. 8, steht am Protzring links und bewirkt die Seitenrichtung auf Anweisung von Nr. 4
- Hilfskanonier Nr. 9, Handlanger für den Stellungswechsel
- Hilfskanonier Nr. 10, Handlanger für den Stellungswechsel
2. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
II. Halb-Batterie
III. Zug
- Halb-Batterie-Commandeur (Secondlieutenant Nr. 1)
3. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
4. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
IV. Zug
- Zugführer (Secondlieutenant Nr. 3)
5. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
6. Kanone
- Geschützführer (Unteroffizier)
- Kanoniere Nr. 1 bis Nr. 10
»Chef de Bataillon« und andere Simulationsspiele neuer Art simulieren den Einsatz von Geschützen in detaillierten Kommando-Abläufen. Dadurch wird die Kampfweise der Artillerie anschaulich vermittelt.