Hebelade

Hebelade.

Hebelade, eine bei der Artillerie gebräuchliche Maschine, um bedeutende Lasten in die Höhe zu heben. Sei besteht aus 2 starken Bohlen, Fig. 256 A und B, welche mit gehörigem Zwischenraum an einander befestigt sind, und mit 2 Reihen von Löchern schachbrettförmig durchbohrt werden. Die hölzerne oder eiserne Hebestange C hat vorne in einem Knopf einen Ring mit einem Haken, an welchen die Last P angehängt werden kann; auch ist sie mit 2 Ausschnitten a, f, versehen, deren Entfernung sich nach dem Abstand der Löcher in der Lade richtet. Endlich braucht man noch 2 eiserne Bolzen c, d; zur festen Stellung des Ganzen dienen die Stützen D D. Soll nun ein Gewicht gehoben werden, so legt man die Hebestange über den Bolzen, welcher in ein passendes Loch, z. B. e, der von der Last entfernten Reihe gesteckt ist, drückt die Stange so weit nieder, dass ihr vorderer Ausschnitt über dem folgenden Loch, f, steht, in welches der Bolzen c gesteckt wird, hebt dann wieder die Stange so weit, dass man den Bolzen d in das Loch g stecken kann, wodurch die Last zwar etwas, doch nicht so tief, zurücksinkt, als sie vorher lag, und fährt auf diese Art fort, die Last nach und nach zu heben.

Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)

Schwedische Hebelade.

Hebelade, Vorrichtung zum ruckweisen Heben von Lasten mittels Hebelkraft auf geringe Höhen. Man unterscheidet die deutsche, französische und schwedische Hebelade. Die Abbildung zeigt die schwedische Hebelade, wie sie zum Aufziehen von Schützen [Schieber, Schützenplatte im Wasserbau] verwendet wurde. A A ist ein um den Zapfen C des Gestelles B schwingender Doppelhebel, der mit seinen Ausschnitten D und D1 abwechselnd unter die Bolzen E und E1 greift. Letztere können in den auf beiden Seiten der Schleife F F befindlichen Lochreihen beliebig versetzt werden. Bewegt man den Hebel aus der in der Figur angegebenen horizontalen Stellung links aufwärts, so wird dadurch der Bolzen E und mit ihm die Schleife F F samt dem durch die Zugstange G daran hängenden Schützen angehoben. Ist nun dabei der rechte Hebelarm so weit niedergegangen, dass sein Ausschnitt D1 gerade unter dem nächst tieferen Loch der rechten Reihe steht, so wird der Bolzen E1 in dieses gesteckt und dann der rechte Hebelarm nach oben bewegt, wobei wieder eine Hebung von A eintritt, bis der linke Ausschnitt D um eine Loch abwärts gegangen ist, in das der Bolzen E gesteckt wird etc. Jetzt werden die seit dem 17. Jahrhundert bekannten Hebeladen kaum mehr benutzt, weil man vollkommenere Hebeapparate in den direkt wirkenden Winden besitzt.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Hebezeug