Hethiter

Hethiter (Hettiter, bei den Ägyptern Cheta), neben Ägyptern und Babyloniern-Assyrern das dritte große Kulturvolk Vorderasiens, in den ägyptischen Denkmälern von Thutmosis III. bis Ramses (15.–12. Jahrhundert) genannt. Es zerstörte um 1350 v. Chr. das am oberen Euphrat gelegene Reich Mittani, dessen König Tuschratta die neuerdings gefundene Korrespondenz mit Amenophis III. geführt hatte. Ramses II. lieferte den Chetas im fünften Jahr seiner Herrschaft (also um 1295 v. Chr.) bei Kadesch eine Schlacht, die er als großen Sieg verherrlichte, die aber nicht entscheidend war, denn um 1280 kam es zwischen ihm und dem Chetiterkönig Chetasar zum Frieden und Bündnis. Die Denkmäler der Hethiter erstrecken sich etwa von Hamath (Hama) bis Karkemisch, doch bilden diese syrischen Hethiter nur einen Zweig einer großen Völkergruppe, deren gleichartige Denkmäler durch ganz Kleinasien bis an das Ägäische Meer verstreut sind. S. auch Zincirli. Ihre Nationalität ist noch nicht ausgemacht, da die Entzifferung der ganz eigenartigen hethitischen Bilderschrift noch nicht geglückt zu sein scheint. Peter Jensen (»Hittiter und Armenier«, Straßburg 1898) glaubt nächste Verwandtschaft mit den heutigen Armeniern annehmen zu dürfen.

Figuren

  • Hethitische Krieger, 1:72 Caesar Miniatures H08
  • Hethitische Streitwagen, 1:72 Caesar Miniatures H12

Bibliographie

  • Bryce, Trevor: Hittite Warrior (Lond. 2007)
  • D’Amato und Salimbeti: Bronze Age Greek Warrior 1600–1100 BC (Lond. 2011)
  • Messerschmidt, Leopold: Corpus inscriptionum Hettiticarum (Berl. 1900)
  • Messerschmidt, Leopold: Die Hethiter (Leipz. 1902)
  • Neve, Peter: Hattusa. Stadt der Götter und Tempel (Mainz 1996)
  • Nossov, Konstantin: Hittite Fortifications c.1650–700 BC (Lond. 2008)
  • Sayce, Archibald: The Hittites (3. Aufl., Lond. 1903)
  • Turajew: Zur Geschichte der Hettiter-Frage (1900)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Antike