Höchst

Höchst.

Höchst, 1) Kreisstadt im [ehem.] preußischen Regierungsbezirk Wiesbaden, am Einfluss der Nidda in den Main, Knotenpunkt der Staatsbahnlinien Frankfurt a. M.–Horchheim, Frankfurt a. M.–Limburg u. a., hat eine evangelische und eine katholische Kirche, Synagoge, Bismarckdenkmal, altes Schloss, Gymnasium, Realschule, ein Amtsgericht, großartige Farbenfabriken (Aktiengesellschaft, vormals Meister, Lucius und Brüning) mit 4300 Arbeitern, Fabrikation von Maschinen, Armaturen, Beleuchtungsgegenständen, Gelatine, Möbeln, Wachstuch, Tabak und Zigarren etc., Eisengießerei, Bierbrauerei, Dampfmühle mit Cakes- und Biskuitfabrik, Schifffahrt und (1900) 14.121 Einwohner, davon 6188 Evangelische und 153 Juden.

Märkte in Höchst am Main

Höchst erhielt 1400 vom Erzbischof Johann von Mainz Stadtrecht. Hier siegten 20. Juni 1622 die ligistischen Truppen unter Tilly über Herzog Christian von Braunschweig und 11. Okt. 1795 die Österreicher unter Clerfait über die Franzosen unter Jourdan. Vgl. Grandhomme, Der Kreis Höchst (Frankf. 1887) und Karte »Umgebung von Frankfurt a. M.«.

Höchst im Odenwald, 2) Flecken in der hessischen Provinz Starkenburg, Kreis Erbach, an der Mümling und der preußisch-hessischen Staatsbahnlinie Hanau–Eberbach, hat eine evangelische Kirche, Synagoge, ehemaliges Benediktinerinnenkloster, Amtsgericht, Oberförsterei, Schachtelfabriken, Kunst- und Schneidemühlen, Steinhauerei, Dampfmolkerei und (1900) 1904 Einwohner. In der Nähe bei Sandbach liegt die Ernst Ludwig-Heilstätte für Lungenkranke.

Märkte in Höchst im Odenwald

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Historische Orte