Gottfried von Hohenlohe

Gottfried von Hohenlohe, ältester Sohn Heinrichs von Hohenlohe und Stammvater des fürstlichen Hauses Hohenlohe, einer der treuesten Anhänger der späteren Staufer, gest. 1254 oder 1255. Er erscheint bei Kaiser Friedrich II., vorzugsweise wiederholt in Italien (1225 ff.), dann zeitweise in Deutschland bei dessen Sohn, König Heinrich VII. Jedoch mit letzterem zerfällt er, ohne Zweifel weil er als Anhänger Friedrichs auf Heinrichs aufrührerische Umtriebe nicht eingehen will. Unter dem Vorwand, es sei von den hohenloheschen Schlössern aus der Landfriede gebrochen worden, lässt Heinrich dieselben durch seine Anhänger zerstören, hat aber dafür nach seines Vaters Gebot Schadenersatz zu leisten. Zur Belohnung für seine Verdienste um den Kaiser wird Gottfried von Friedrich neben seinem jüngeren Bruder Konrad mit der Grafschaft Romaniola, dem nordöstlichsten Teil des Kirchenstaats, belehnt. Als solcher Graf genannt, kommt er in den Jahren 1235 und 1236 urkundlich vor, weilt aber auch später meistens in Deutschland bei Kaiser Friedrich’s zweitem Sohn, Kaiser Konrad IV., welcher von ihm rühmt, dass er ihm von zarter Kindheit an wie ein Nährvater zur Seite gestanden sei. Er wird Mitglied von Konrads geheimem Rat und kämpft für ihn am 5. August 1246 in der Schlacht bei Frankfurt, welche in Folge von Verrat zum Nachteil Konrads ausschlägt und Gottfried beträchtlichen Verlust an Habe und Mannschaft verursacht. Gottfried ist auch Dichter und behandelt als solcher in einem übrigens verloren gegangenen Gedicht den bretonischen Fabelkreis von Artus und seiner Tafelrunde nach seinem ganzen Umfange.

Quelle: P. Stälin

Bibliographie

  • Archiv für Hohenlohische Geschichte, Bd. 2 (1870) S. 215-238 und 363–366
  • Fischer, A.: Geschichte des Hauses Hohenlohe, Teil I. (1866) S. 41–48
  • Stälin, Chr. Fr.: Geschichte 2, 542 ff.
  • Stälin, P.: Allgemeine deutsche Biographie (Leipzig 1880)

Haus Hohenlohe