Impraktikables Terrain
Impraktikables Terrain, welches zu Kriegsoperationen untauglich ist, kann es für einige Truppengattung sein, für die andere nicht, und muss daher nicht zu voreilige als solches erklärt werden. Aus diesen Gründen ist der Ausdruck sehr unbestimmt, wenigstens so, wie er größtenteils gebraucht wird; das eigentliche impraktikable Terrain ist aber nur ein solches, welches weder von irgend einer Truppengattung passiert, noch auch, teils nicht in einem bestimmten Zeitraum, teils überhaupt nicht, praktikabel gemacht werden kann, sei es nun durch uns selbst, oder durch den Feind. Ein Terrainabschnitt ist entweder impraktikabel für Artillerie: in Gebirgen, Morästen, engen Wegen, dichte Waldung etc.; oder für Kavallerie: steile Felsen, tiefe Moräste, Brüche, breite Gräben etc., oder für Infanterie. Für diese ist so leicht kein impraktikables Terrain, denn es gibt wenige Felsen, die ein einzelner Fußgänger, und also nach und nach auch ganze Kolonnen, nicht ersteigen könnte, wenige Gräben, die so breit sind, dass man nicht hinüberspringen, und so tief, dass man sie nicht durchwaten, wenige Moräste, die man nicht passieren könnte, indem man Bretter darüber legt etc. Man muss also besonders vorsichtig sein, ein Terrain, welches zur Verteidigung, oder zum Anlehnungspunkt dienen soll, für impraktikabel zu erklären. Oft wird zur Verteidigung das Terrain impraktikabel gemacht, s. Impraktikabel machen.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)