Indische Infanterie, 1940–1950

Figurenumbau im Maßstab 1:72

Indische Infanterie und Bren Carrier.

Vorne im Bild ein indischer Soldat von Atlantic, mit kurzer Hose von ESCI 8. Armee. Links und rechts, Airfix 8. Armee mit Turban anstelle des Stahlhelms. Der Soldat im Hintergrund ist unverändert, Revell 8. Armee. Der Bren Carrier wurde aus Photokarton gebaut, die Details sind aufgemalt. Fahrer und Kommandant sind halbierte Atlantic Figuren, mit Heißkleber im Fahrzeug befestigt.

Ein interessanter und vielseitiger Umbau. Im Laufe der Zeit sind bei Airfix, Matchbox, ESCI und Revell mehr als ein Dutzend verschiedene Figurenpackungen mit Soldaten des Zweiten Weltkrieges erschienen, die den britischen Battledress oder das Tropenhemd mit Khaki Drill Shorts tragen, dazu 1937 Pattern Web Equipment und standardmäßige britische Infanteriewaffen. Figuren der Britischen Armee, der 8. Armee (Wüstenratten), Commandos, Australier und Gurkhas können problemlos in einer Einheit nebeneinander verwendet werden, da im Afrika- und Italienfeldzug lange und kurze Hosen, Hemden, Kampfjacken und Mäntel gleichermaßen getragen wurden.

Die Bauteile

  • Britische Infanterie, Airfix, ESCI
  • Britische 8. Armee, Airfix, ESCI, Revell
  • Commandos, Airfix, ESCI, Matchbox
  • Australische Infanterie, Airfix, Revell
  • Indian Brigade, Atlantic
  • 0,3 mm und 0,6 mm Stahldraht

Die Vielfalt der verwendeten Uniformteile und Ausrüstungsgegenstände wirkt dann besonders realistisch und feldmäßig. Frontsoldaten sind ja bekannt dafür, dass sie sich zweckmäßig ausrüsten und lästige Bekleidungsvorschriften einfach ignorieren. Ein Zug indischer Infanterie kann aus einem Leutnant und 36 verschiedenen Soldaten zusammengestellt werden, jede Figur ein Unikat. Als Offiziere eignen sich sogar umgebaute japanische Offiziere, mit Helm, Turban oder Schirmmütze anstelle der japanischen Feldmütze. Den Soldaten werden lediglich neue Köpfe mit dem Turban der Indian Brigade montiert, nur wenige Männer tragen den Stahlhelm.

Köpfe tauschen

Geeignete Köpfe mit indischen Turbanen sind bisher bei der Indian Brigade von Atlantic, sowie in den Packungen Indian War „Khyber-Pass“ und Muslim Warriors von ESCI erschienen. Beim Umbau der britischen und australischen Infanterie werden die Köpfe mit dem Stahlhelm vorsichtig oberhalb des Kragens abgetrennt. Ein kurzer Stift aus 0,3 mm Stahldraht wird in den Torso der Figur einsetzt und der neue Kopf mit dem Turban auf den Stift gedrückt. Anschließend kann die Nahtstelle noch vorsichtig mit dem Lötkolben verschweißt werden. Der neue Kopf sitzt dann fest auf der Figur.

Bei stehenden und knienden Schützen liegt das Gewehr an der Schulter an, manchmal ist die rechte Gesichtshälfte teilweise durch den Kolben verdeckt. In diesen Fällen muss der Kopf mit besonderer Vorsicht abgetrennt werden, damit das Gewehr keinen Schaden nimmt. Ist dies nicht möglich, dann wird nur der Stahlhelm sorgfältig entfernt und ein vorsichtig abgetrennter Turban auf den Kopf gesetzt. Kopf und Turban müssen glatt aufliegen, um deutliche Nahtstellen zu vermeiden. Der Stift im Kopf der Figur sollte in diesem Fall nur noch ca. 2 mm herausragen, damit der Turban nicht durchstochen wird.

Hosen wechseln

Indisches PIAT-Team 1942 mit Battledress-Bluse und Khaki Drab Shorts.
Indisches PIAT-Team 1942 mit Battledress-Bluse und Khaki Drab Shorts.

Figurenvielfalt wird ganz einfach erreicht, indem man Oberkörper und Hosen der Figuren untereinander tauscht. Bei der britischen Infanterie ist dieser Vorgang erstaunlich einfach, da der trennende Schnitt in der Regel entlang des Gürtels geführt werden kann. Zunächst werden die Munitionstaschen und andere überhängende Ausrüstung vorsichtig von der Hose gelöst, sie bleiben am Oberkörper befestigt und werden mit diesem gemeinsam abgetrennt.

Der trennende Schnitt sollte unterhalb des Gürtels erfolgen. Anderfalls würden die Schultertrageriemen durchtrennt, diese lassen sich an der neuen Figur aber nicht immer nahtlos ansetzen. Sobald die Figur getrennt ist, liegt also ein Oberkörper mit kompletter Ausrüstung vor, außerdem Beine und Hose ohne Gürtel. Beide Teile können weiter verwendet werden.

Die verschiedenen getrennten Teile werden immer wieder aneinander gehalten, bis eine interessante neue Pose gefunden ist. Besonders wirkungsvoll sind Umbauten, bei denen stehende Figuren in kniende Soldaten verwandelt werden, z. B. solche, die das Gewehr diagonal vor dem Körper tragen. Die beiden Figurenhäften werden anschließend mit 0,6 mm Stahldraht gestiftet und mit dem Lötkolben verschweißt.

Liegende Schützen werden auf gleiche Weise verändert. Der Oberkörper des PIAT-Schützen stammt von einem britischen Infanteristen von ESCI, Hose und Beine von der 8. Armee, ebenfalls ESCI, der Turban von Atlantic. Soldaten in Schützenlöchern lassen sich ganz einfach herstellen, indem man abgetrennte Oberkörper mit Heißkleber auf einer Basis befestigt und den Erdaushub rundherum mit Modelliermasse darstellt.

Waffen und Ausrüstung ergänzen

Bei der Zusammenstellung historischer Infanterie Einheiten wird in der Regel eine Reihe von schweren Waffen und besonderer Ausrüstung benötigt, die den Figurenpackungen nicht immer beiliegt. In der Regel kann die Ausrüstung aber bei anderen Einheiten ausgeliehen werden:

  • 2″ Granatwerfer, Britische Infanterie, Revell
  • 3″ Granatwerfer, Britische und Australische Infanterie, Matchbox
  • Beobachter mit Fernglas, Britische 8. Armee, Airfix
  • Boys Anti-Tank Rifle, Sibirische Schützen, Revell
  • Bren LMG, Britische 8. Armee, Airfix
  • Bren LMG auf Lafette, Britische 8. Armee, Revell
  • Bren № 2 mit Munitionskiste, Australische Infanterie, Revell
  • Flammenwerfer, Britische Infanterie, Matchbox
  • Funkgerät, Australische Infanterie, Matchbox und Revell
  • Minensuchgerät, Britische 8. Armee, Airfix
  • PIAT, Britische Infanterie, ESCI
  • Vickers MG, Australische Infanterie, Matchbox und Revell
  • Walkie-Talkie, Britische Infanterie, Matchbox

Zur Verwendung bei der indischen Infanterie müssen in der Regel nur die Köpfe ausgetauscht werden. Um noch mehr Typenvielfalt zu erreichen, werden einigen Figuren die langen Hosen durch Shorts ersetzt.

Vorschläge zur Bemalung

Die Soldaten auf dieser Seit tragen die Khaki-Drell Uniform des Afrikafeldzuges, die aber auch in Italien, Malta und Kreta zum Einsatz kam:

Ähnliche Umbau- und Bemalungshinweise gelten für alle Einheiten des British Commonwealth, in Nordeuropa wird allerdings die drabfarbene Uniform mit sandfarbenen Gurten und Taschen getragen. Andere alliierte Truppenteile tragen zur britischen Uniform den Stahlhelm, Barett, Schiffchen, Tam O’Shanter, Glengarry Cap, General Service Cap, den breitkrempigen Hut der ANZAC-Truppen oder das Käppi der französischen Fremdenlegion.

Umbauten von Figuren und Fahrzeugen