Karmaten

Karmat, Beiname eines Mannes namens Hamdân, der um 870 die Lehre der Ismailiten unter den Bewohnern des Irak verbreitete. Seine Anhänger, die Karmaten, entwickelten sich zu einer kommunistisch angehauchten Sekte, die bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts in Syrien und dem Zweistromlande großen Einfluss übte und in Arabien, in der Provinz Bahrein, ein eigenes Staatswesen bildete. Ihre wilden Raubzüge in die Provinzen, besonders unter Abu Tahir, dem eigentlichen Helden der Karmatenbewegung, der 930 sogar Mekka plünderte und den heiligen schwarzen Stein fortschleppte, trugen wesentlich zur Auflösung des Kalifenreiches bei.

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren des Mittelalters