Keltische Ogam oder Ogham-Schrift

Ogam (später Ogham), Name der ältesten Schriftzeichen in Irland, die aus senkrechten oder schiefen Strichen, unter oder über der Linie oder dieselbe durchkreuzend bestehen. Nach mittelalterlichen Handschriften in Irland bestand diese Schrift aus 20 Zeichen, in vier Gruppen:

Keltische Ogam oder Ogham-Schrift.

Das Ogam war die alte Nationalschrift der keltischen Stämme Großbritanniens und findet sich daher auch auf alten Inschriften in England, namentlich in Wales, vereinzelt auch in Schottland. Die in Wales gefundenen Ogaminschriften scheinen etwa von dem 4. bis 9. Jahrhundert n. Chr. zu reichen; in Irland blieb das Ogam noch etwas länger in Gebrauch. Die Ogaminschriften sind für die Geschichte der keltischen Sprachen durch die darin vorkommenden altertümlichen Sprachformen wertvoll. Wahrscheinlich hängen die Ogam mit der Runenschrift der germanischen Völker zusammen.

Bibliographie

  • Ferguson: Ogham – inscriptions in Ireland, Wales and Scotland (Edinburgh 1887)
  • O’Curry: Lectures on the manuscript materials of ancient Irish history (Dublin 1861)
  • Rhys: Lectures on Welsh philology (2. Aufl., London 1879)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Figuren der Kelten und Gallier