Kessel
Kessel, des Bollwerks, heißt der innere, leere Raum eines hohlen Bollwerks.
Kessel, ist die über der Kammer der Wurfgeschütze befindliche Ausrundung, welche zur Aufnahme der Geschosse bestimmt ist; sie ist bei zylindrischen Kammern halbkugelförmig, bei den konischen aber schließt sich der Kessel unmittelbar an die Kammer an. – Kessel, nennt man auch die Wurfbatterien.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)
Kessel (Feldkessel), metallene Gefäße von verschiedener Form und Größe, aus Kupfer geschmiedet, aus Eisen gegossen und aus Eisen-, Kupfer- oder anderem Blech getrieben, gepresst oder genietet. Eiserne Kessel werden vielfach emailliert, kupferne und messingne verzinnt, um das Angreifen der Metalle zu vermeiden, auch zum Kochen mit Dampf doppelwandig durch Schweißen hergestellt. Die größten Kessel benutzt man zur Erzeugung von Wasserdampf (s. Dampfkessel).
Kessel heißt auch eine von allen Seiten durch Erhöhung begrenzte Vertiefung des Bodens von rundlicher Gestalt. Die Kessel unterscheiden sich von den Talbecken hauptsächlich dadurch, dass sie keinen oder doch nur einen einzigen Ausgang haben.
In der Geologie eine Mulde, bei der die Schichten von allen Seiten einem Punkte, dem Muldentiefsten, zufallen.
Im Geschützwesen hieß Kessel bei den Wurfgeschützen, die zylindrische, nicht konische Kammer hatten, der halbkugelförmige Teil der Seele zwischen Kammer und Flug.
In der Jägersprache nennt man Kessel die Vertiefung, die sich die Sauen ind en Boden brechen, um sich darin zu lagern (einzuschieben), auch die Erweiterungen in den Röhren der Baue der Dachse, Füchse, Kaninchen etc., in denen sie Junge bringen; auch eine von Schützen und Treibern umstellte Fläche bei der Treibjagd (s. Kesseljagen).
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909