Kreuzherren
Kreuzherren (Chorherren vom heil. Kreuz, fratres sanctae crucis ordinis) nannten sich mehrere zur Zeit der Kreuzzüge entstandene Kongregationen von Chorherren mit der Augustinerregel. Die wichtigste darunter sind die von Theodor von Celles (gest. 1236) gestifteten, 1216 von Papst Innozenz III. bestätigten Kreuzherren in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Irland, deren Klöster im Zuge der Säkularisation aufgehoben wurden. 1840 lebten vier Kreuzherren in den Aussterbeklöstern St. Agatha und Uden in den Niederlanden, von wo aus der Orden dann wieder auflebte. Im Jahre 2007 zählten die Kreuzherren 444 Mitglieder in 53 Ordensniederlassungen weltweit. Die Tracht ist weiße Soutane mit schwarzem Skapulier, auf dem an der Brust sich ein rotweißes Kreuz befindet; ihr Wappen zeigt die Abbildung.
Die italienischen Kreuzherren, 1169 von Alexander III. bestätigt, wurden 1656 von Alexander VII. aufgehoben. Die böhmischen Kreuzherren, 1238 von Gregor IX. bestätigt, tragen auf dem Priesterkleid ein rotseidenes Malteserkreuz mit sechseckigem Stern. Sie zählten (1905) 80 Mitglieder; Stammhaus und Sitz des Generals in Prag.
Bibliographie
- Jaksche, Geschichte des ritterlichen Kreuzherrenordens (1905)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909