Kropfsteine
Kropfsteine, hakenförmige Bogensteine, die besonders bei scheitrechten Bogen mit ihren gebrochenen Lagerfugen gleichsam noch übereinander aufgehängt werden; auch die Steine, in deren Aushöhlung sich die Torständer steinerner Schleusen drehen.
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909
Kropfstein (gekröpfter Wölbstein, Hakenstein), ein keilförmiger Bogen- oder Wölbstein, dessen Fugenfläche durch eine Abkröpfung in gerader oder gebogener Form gebrochen sind. Diese Gestaltung der Fugen findet besonders bei den scheitrechten Bogen in Quaderkonstruktion (Fig. 1–3) ihre Anwendung zu dem Zweck, bei weiten Bogen ein Abgleiten und Senken der Wölbsteine zu verhindern und zugleich auch die zu spitzen Winkel und Kanten zu vermeiden und durch rechte Winkel zu ersetzen. Solche Kröpfungen kommen in romanischer Zeit, vornehmlich aber an arabischen, maurischen sowie den mit letzteren verwandten spanisch-gotischen Bauten vor (Fig. 4). – Weinbrenner.
Quelle: Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften (Stuttg., Leipz. 1907)