Kürassiere

Kürassiere, 1:72 Figuren ESCI.

Kürassiere (mittelalterlich Kyrisser, Kürisser, Korazzen), ursprünglich neben den von Kopf bis Fuß gepanzerten Lanzenreitern (Lantzierern, Lanciers), die direkt aus dem Rittertum übernommen waren, die nur mit Schwert und zwei Faustrohren bewaffneten Reiter. Beim Aufhören jener blieben die Kürassiere als eigentlich schwere Kavallerie. Die Bezeichnung Kürassiere findet sich zuerst in Österreich in einem Befehl des Kaisers Maximilian vom 28. Mai 1484 aus Reutlingen. Sie trugen anfänglich einen Helm mit Visier, schusssicheres Brust- und Rückenstück, Hüftschurz und Schenkelstücke bis übers Knie, die sich nach und nach bis auf den Stahlhelm ohne Visier und den ganzen Kürass (Brust- und Rückenstück) verminderten. Auch in dieser schwächeren Rüstung bestanden Kürassiere bis ins 20. Jahrhundert, durch die Überlieferung gehalten, nur noch in Deutschland (10 preußische Regimenter: 1 Gardedukorps, 1 Gardekürassierregiment und die Linienkürassierregimenter Nr. 1–8, 2 sächsische Regimenter [Gardereiter und Karabiniers]) und in Frankreich (13 Regimenter). Die deutschen Kürassiere führten wie die übrige Kavallerie Lanze und Karabiner, außerdem den Kürassierdegen (Pallasch); der Kürass war nur noch Paradestück und gehört nicht mehr zur Feldausrüstung (vgl. Kürass). Die Kürassiere zählten auch in dieser Zeit überall zur schweren Kavallerie. Vgl. Reiterei und Lanciers.

Figuren

Bibliographie

  • »Die Reiterregimenter der k.k. österreichischen Armee«, Bd. 1: Kürassiere (Wien 1862)
  • Manché: Die brandenburgisch-preußische Reiterei seit der Zeit des Großen Kurfürsten (Rathenow 1889)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Glossar militärischer Begriffe