Ladestock
Ladestock, am kleinen Feuergewehr (Flinte) ein konischer oder zylindrischer Stab aus Stahl, welcher so lang ist, dass man mit ihm bequem die Ladung in den Lauf hinabstoßen, und im Pulversack fest ansetzen kann. Er muss an dem einen Ende, mit welchem man die Ladung ansetzt, mehr als einen halben Kaliber im Durchmesser haben, um die Ladung in ihrer Achse zu treffen. Nach oben kann er entweder konisch zulaufen, und also schwächer werden, oder, wenn er zylindrisch ist, wenigstens etwas verdünnt sein. Der letztere wiegt ¾ Pfund, und ist ½ bis ¾ Zoll länger als die Seele. Die konischen Ladestöcke müssen beim Gebrauch, nachdem sie aus dem Schaft gezogen sind, umgedreht werden; bei den zylindrischen ist dies nicht der Fall, und sie sind daher vorteilhafter, weil sie die Geschwindigkeit des Ladens befördern. Ihre größere Schwere kann nicht so sehr in Betracht kommen, da dies zudem noch den Vorteil hat, dass die Ladung leichter und fester im Pulversack angesetzt wird. – Bei den Karabinern steckt er nicht allemal im Schaft, sondern wird auch an einem besonderen Riemen am Bandelier getragen; ein Gleiches ist bei Pistolen der Fall.
Die Abbildung zeigt drei britische Hochlandschotten beim Herausziehen des Ladestockes, nachdem sie die Ladung in den Lauf gestoßen haben. Die 1:72 Figuren von ESCI wurden mit Künstler-Acrylfarbe bemalt, und für das Spielsystem Volley & Bayonet montiert.
Quelle: Rumpf, H. F.: Allgemeine Real-Encyclopädie der gesammten Kriegskunst (Berl. 1827)