Bernhard II., Edler Herr zur Lippe

Bernhard II., Edler Herr zur Lippe, geb. um 1140, gest. 30. April 1224 in Selburg, schied nach dem Tode seines älteren Bruders aus dem geistlichen Stand und folgte seinem Vater Herrmann I. 1167. Nachdem er Heinrich dem Löwen bis zu dessen Sturz treue Gefolgschaft geleistet hatte, trat er im Alter in das von ihm gestiftete Kloster Marienfeld, schloss sich dann seinem Landsmann Albert von Apeldorn, dem ersten Bischof Rigas, an, zog 1211 nach Livland, wo er Abt des Zisterzienserklosters in Dünamünde wurde und 1217 ein neues Bistum zu Selburg (Semgallen) begründete. Ihm verdanken Lippstadt und Lemgo ihre Entstehung. Sein Leben ist Gegenstand eines um 1260 in lateinischer Sprache abgefassten Heldengedichtes des Lippstädter Magisters Justinus u. d. T.: »Lippi florium« (lat. und deutsche hrsg. von Althof, Leipz. 1900)

Bibliographie

  • Scheffer-Boichorst: Herr Bernhard von der Lippe (Detmold 1872)

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909

Fürstentum Lippe