Everhard I., Graf von der Mark
Everhard I. (Eberhard) von der Mark, Vogt zu Essen, gest. 4. Juli 1308, erstgeborener Sohn Engelberts I., heiratet 1273 Irmgard von Berg, die Tochter Adolfs IV. von Berg. Dieser Ehe entstammt sein Sohn Engelbert II. von der Mark. 1277 folgt Everhard seinem Vater als Graf von der Mark nach. Letzterer war 1263–1265 in der Fehde mit Kurköln unterlegen, weshalb Everhard 1278 einen Sühnevertrag Kurkölns akzeptieren muss, der seine Souveränität stark einschränkt.
1288 kämpft er in der Schlacht bei Worringen an der Seite Graf Adolfs V. von Berg, am linken Flügel der brabantischen Schlachtordnung, siegreich gegen Siegfried von Westerburg, den Erzbischof von Köln, der dabei in Gefangenschaft gerät und erst am 6. Juli 1289 wieder freikommt. Nach der Schlacht erobert Everhard mit seinen Truppen die Stadt Werl, nimmt dem Erzbischof die Isenburg in Essen, die Raffenburg, sowie die Hohenlimburg bei Hagen weg, und befreit sich im Sühnevertrag von 1289 von der kurkölnischen Lehensabhängigkeit.
König Rudolf I. verpfändet ihm 1290 die Dortmunder Reichshöfe, und 1291 die Vogtei des Essener Stifts, wodurch der Einfluss Kurkölns weiter geschwächt wird und Everhard von der Mark am meisten vom Sieg bei Worringen profitiert.
Bibliographie
- Natorp: Die Grafschaft Mark (Iserl. 1859)
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909