Maulbronn
Maulbronn, Stadt und Oberamtssitz im württemberg. Neckarkreis, an der Staatsbahnlinie Bretten–Friedrichshafen, 220 m ü. M., hat eine schöne evangelische Kirche, ein ehemaliges Cistercienserkloster (jetzt evangelisches niederes theologisches Seminar), Amtsgericht, Revieramt, Bierbrauerei, Steinbrüche, Weinbau und (1900) 1115 Einwohner. Das Kloster (1146 gegründet, jetzt restauriert) gehört zu den großartigsten Baudenkmälern der romanisch-gotischen Kunstperiode. Die schönsten Teile des umfangreichen Gebäudekomplexes sind die Klosterkirche (eine Pfeilerbasilika, 1178 vollendet), mit dem »Paradies« als Vorhalle, der Kreuzgang, das Refektorium (s. Tafel »Architektur VIII«, Fig. 7), das Herren- und Kapitelhaus u. a. Im sogenannten Fausttürmchen soll Dr. Faust sein Leben geendet haben. Am nahen Eilfinger Berg wächst der beste Weißwein Württembergs. In Maulbronn fand 1564 die Disputation der pfälzischen und württembergischen Theologen über das Abendmahl statt. Vgl. Paulus, Die Cistercienserabtei M. (3. Aufl., Stuttg. 1890); P. Schmidt, Maulbronn, baugeschichtliche Entwickelung des Klosters im 12. und 13. Jahrhundert (Straßb. 1903).
Maulbronn im Modell
- Kloster Maulbronn, 1:300 Schreiber-Bogen 636
Veranstaltungen in Maulbronn
Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, 6. Auflage 1905–1909